Innsbrucker Urania

Organisation, EDU-A-0002108

Innsbrucker Urania (offizieller Name)

Zeitbereich: 1920 bis 1938
Quelle: N.N.: Das erste Betriebsjahr der Innsbrucker Urania, in: Innsbrucker Nachrichten, 7. September 1921, S. 5f., VÖ 2023-03-02.
1920 (date of foundation)

Quelle: N.N.: Das erste Betriebsjahr der Innsbrucker Urania, in: Innsbrucker Nachrichten, 7. September 1921, S. 5f., VÖ 2023-03-02.

1938 (date of dissolution)

Quelle: Köfler, Gretl: Auflösung und Restitution von Vereinen, Organisationen und Verbänden in Tirol. Veröffentlichungen der österreichischen Historikerkommission, Bd. 21/3, Wien, München 2004, S. 132.
Die Innsbrucker Urania wurde im Jahr 1920 gegründet, nachdem ein Aufruf an die Bevölkerung zur Gründung eines solchen Instituts großen Widerhall erzeugt hatte. In ihrem ersten Vereinsjahr verfügte die Innsbrucker Urania bereits über 4.180 zahlende Mitglieder, sie wurde aber auch vom Bundesministerium für Unterricht, der Tiroler Landesregierung und der Gemeinde Innsbruck finanziell unterstützt. Zudem konnte sie den nach Claudia de Medici benannten "Claudiasaal" im Palais Claudiana, dem ehemaligen Regierungsgebäude der Tiroler Landesregierung, als ständigen Vortragssaal gewinnen.

Das Programm der Innsbrucker Urania unterschied sich kaum von jenem anderer Urania-Gründungen in den Bundesländern: Neben "volkstümlich-wissenschaftlichen Vorträgen" gab es literarische, literarisch-musikalische oder künstlerische Veranstaltungen ebenso wie Schülervorträge und Märchenvorlesungen mit Lichtbildern. 1921 begann die Innsbrucker Urania nach dem Vorbild ihres Wiener Pendants mit der Vorführung von Kulturfilmen mit begleitendem Vortrag wie etwa Arnold Fancks "Das Wunder des Schneeschuhs" (DE 1920) im kleinen Stadtsaal, wo auch "Lehrfilme aus allen Gebieten der Wissenschaft" gezeigt wurden. [1]

1926 wurde ein Dachverband aller in Tirol tätigen Urania-Vereine gegründet, dem neben der Innsbrucker Urania die Zweigstellen in Hall, Kufstein, Kitzbühel, Landeck, Lienz, Wörgl, Reutte und Schwaz angehörten. "1934 kam es zu einer politisch motivierten Aufspaltung", bei der Hall und Innsbruck aus dem völkisch gesinnten Dachverband unter der Leitung von Hofrat Dr. Josef Dinkhauser austraten und die Urania-Vereine in Kufstein, Kitzbühel, Landeck, Wörgl und Reutte ihre Arbeit einstellten. [2] Nach dem "Anschluss" Österreichs an NS-Deutschland 1938 wurden die verbliebenen Tiroler Urania-Vereine amtlich aufgelöst und in das "Deutsche Volksbildungswerk" eingegliedert. [3]

(Vrääth Öhner)

[1] N.N.: Das erste Betriebsjahr der Innsbrucker Urania, in: Innsbrucker Nachrichten, 7. September 1921, S. 6.

[2] Köfler, Gretl: Auflösung und Restitution von Vereinen, Organisationen und Verbänden in Tirol. Veröffentlichungen der österreichischen Historikerkommission, Bd. 21/3, Wien, München 2004, S. 60.

[3] Ebd.

Quelle: VÖ 2023-03-02
Volksbildung

Source: N.N.: Das erste Betriebsjahr der Innsbrucker Urania, in: Innsbrucker Nachrichten, 7. September 1921, S. 5f., VÖ 2023-03-02.
Innsbrucker Urania (hat Vorführort)


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