Ewald Schild

Person, EDU-A-0002062

Ewald Schild bei der mikrokinematografischen Aufnahme-Einrichtung, ca. 1927
Schild, Ewald: Wunder der Natur, Wien/Leipzig: Ludwig Nath 1938, Frontispiz. Frühere Verwendung: Österreichische Illustrierte Zeitung, H. 51/1927, 10.
Ewald Schild (Geburtsname)

Quelle: WStLA, Akt 2.5.1.4.K11.Schild Ewald.30.6.1899, Meldezettel: Ewald Schild,
https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Akt+++++256c09ac-7dbe-47f3-8319-b1959be75e68VERA#Akt_____256c09ac-7dbe-47f3-8319-b1959be75e68VERA (2023-01-31).
1899-06-30 (Geburtsdatum)

Quelle: WStLA, Akt 2.5.1.4.K11.Schild Ewald.30.6.1899, Meldezettel: Ewald Schild,
https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Akt+++++256c09ac-7dbe-47f3-8319-b1959be75e68VERA#Akt_____256c09ac-7dbe-47f3-8319-b1959be75e68VERA (2023-01-31).

1962-10-02 (Sterbedatum)

Quelle: NN: Ewald Schild, in: Wikidata, 22.10.2021, https://www.wikidata.org/wiki/Q1382916 (2023-01-31).
männlich

Quelle: NN: Ewald Schild, in: Wikidata, 22.10.2021, https://www.wikidata.org/wiki/Q1382916 (2023-01-31).
In der Filmproduktion tätig — Kamera, Regie und andere Mitarbeit an populärwissenschaftlichen Filmen

Zeitbereich: 1922 bis 1957
Quelle: Schild, Ewald, in: Österreichisches Volkshochschularchiv, Bestandssuche, http://archiv.vhs.at/index.php?id=vhsarchiv_suche&no_cache=1 (2023-01-31); FID-1583233639790_WeltDesUnsichtbaren_h264_1280x720_aac_24fps_lowQ.mp4.

In einer Lehrfilmorganisation tätig — Zuständiger für Mikrophotographie und Mikrokinematographie in der Film- und Bildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens

Zeitbereich: 1924 bis 1925
Quelle: NN: Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien – Anschriftentafel, in: Das Bild, H. 3/1924, 52; NN: Anschriftentafel – Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien, in: Das Bild, H. 4/1925, 64.

In einer Lehrfilmorganisation tätig — Zuständiger für Mikrokinematographie im Schulkinobund

Zeitbereich: 1926
Quelle: NN: Film- und Lichtbildwesen in Österreich, in: Das Bild, Inhaltsverzeichnis des 3. Jahrgangs (1926), ¬II.

Lehrperson — Dozent am Pädagogischen Institut der Stadt Wien

Zeitbereich: 1923 bis 1933
Quelle: Baur, Uwe/Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handbuch eines literarischen Systems. Band 4: Wien, Wien/Köln/Weimar 2018, 709.

Lehrperson — Vortragender, gelegentlich mit Filmvorführung, an der Wiener Urania und Wiener Volkshochschulen

Zeitbereich: 1919 bis 1953
Quelle: Schild, Ewald, in: Österreichisches Volkshochschularchiv, Bestandssuche, http://archiv.vhs.at/index.php?id=vhsarchiv_suche&no_cache=1 (2023-01-31); FID-1583233639790_WeltDesUnsichtbaren_h264_1280x720_aac_24fps_lowQ.mp4.

Lehrperson — Leitung der Mikrobiologischen Station Schild in Linz, einschließlich Erwachsenenbildung

Zeitbereich: 1953 bis 1962
Quelle: Laister, Gerold/Rudolf Schauberger/Friedrich Schwarz: "Wohltemperierte" Ökologie? – Ein halbes Jahrhundert Naturkundliche Station, in: ÖKO.L, H. 1/2003, 4–5.
https://www.wikidata.org/wiki/Q1382916

Quelle: https://www.wikidata.org/wiki/Q1382916
Ewald Schild war neben Otto Storch und Ferdinand Scheminzky der zentrale Vertreter der Mikrokinematografie im Österreich der Zwischenkriegszeit, und von allen dreien der in den populärwissenschaftlichen Öffentlichkeiten und Massenmedien der Zeit präsenteste. Mit Anfang 20 gründete der Biologe Schild in seiner Heimatstadt Wien 1921 ein privates Mikrobiologisches Institut. [1] Die mikrofotografischen und kinematografischen Aufnahmen, die er dort anfertigte, wertete er in populärwissenschaftlichen Buchpublikationen und Zeitschriften- und Zeitungsartikeln sowie in Vorträgen in Uranias, Volkshochschulen und Theatern sowie im Radio aus. [2] Bald wird das Mikrobiologische Institut Teil dem Pädagogischen Institut der Stadt Wien angegliedert, wo Schild von 1923 bis 1933 tätig ist. [3] In diesem Zeitraum stellt Schild nicht nur kurze "Mikrokinematogramme" [4] für Vorträge fertig, sondern in Zusammenarbeit mit der Wiener Steyrermühl-Film auch den zusammenhängende Film "Aus der Wunderwelt des Unsichtbaren" (manchmal auch "Aus der Welt des Unsichtbaren" genannt). [5] Als die Wiener Urania die österreichischen Aufführungsrechte für Martin Riklis Kulturfilm "An der Schwelle des Lebens" (1926) kaufte, wurde dieser vorzugsweise in einer "Einrichtung mit Vortrag und Glasbildern von Dozent Ewald Schild“ gezeigt. [6] In "Das Bild" wurde der Film für Mittelschulen empfohlen, und es hieß, Schild hätte zu diesem auch Aufnahmen beigesteuert. [7]

Mit Presseartikeln begleitete Schild wohlwollend die zunehmende Unterstützung der Gemeinde Wien für Schulkinos sowie die Pionierproduktion "Das Leben in einem burgenländischen Bauerndorfe" der Film- und Bildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens. [8] In letzterem Verein sowie ihrer Nachfolgeorganisation, dem Österreichischen Schulkinobund, war Schild 1924–1926 auch der Zuständige für Mikrokinematografie, über deren technische, filmhandwerkliche und pädagogische Herausforderungen er auch in der Vereinszeitschrift "Das Bild" detailreich informierte. [9]

Wie viele populärwissenschaftliche Schreibende und Vortragende zwischen Volksbildung und Massenmedien recyclte Schild, der von 1927 bis 1933 auch freier Mitarbeiter der RAVAG war, [10] mitunter sein Material: Derselbe nur leicht variierte Artikel namens "Filmreise ins Unsichtbare", findet sich – mit ähnlichen mikrofotografischen Aufnahmen versehen – etwa 1927, 1931 und im November 1938 in Tageszeitungen. [11] Zwischen der zweiten und dritten Publikation liegen Umbrüche auch in Schilds Leben: Ab Oktober 1933 wechselte sein Hauptwohnort ins tschechische Krnov, bevor er im Februar 1938 wieder zurückkehrte. [12] Im Mai 1938 beantragte Schild die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai 1933 aufgenommen. [13] In den folgenden Jahren der Nazi-Herrschaft ist neben weiterer Publikationstätigkeit eine Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Deutschen Maizena-Werke AG (vermutlich in Wien) sowie Kriegseinsatz in Polen dokumentiert. [14]

Im Februar 1946 erschien der erwähnte Artikel ein letztes Mal, als "Originalbeitrag" für die "Neue Zeit", das Organ der Sozialistischen Partei der Steiermark. [15] Schilds Karriere ging bruchlos weiter, oder vielmehr: sie nahm an Fahrt auf. 1951 wurde er für die Entwicklung der Küvettenmikroskopie mit dem Dr.-Karl-Renner-Preis ausgezeichnet. 1952 wurde er auf Initiative des Bürgermeisters Ernst Koref von Wien nach Linz gerufen, um eine Mikrobiologische Forschungseinrichtung aufzubauen. Die Mikrobiologische Station Schild eröffnete 1953 in der Roseggerstraße 22. Auch hier war die Forschung stark mit einem Auftrag zur Volks- und Erwachsenenbildung verknüpft. [16] Wieder war Film ein Teil dieser Vermittlungsarbeit: Schild und sein Mitarbeiter Robert Jarosch trugen beide ihre mikrokinematografische Expertise zu Ann H. Matzners Kulturfilm "Welt des Unsichtbaren" (1957) bei, der bereits im Namen nahe an einem von Schilds Filmen aus den 1920er Jahren war. [17] Schild leitete die Mikrobiologische Station in Linz bis zu seinem frühen Tod 1962, Jarosch folgte ihm als Leiter nach. [18]

(Joachim Schätz)

[1] Baur, Uwe/Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handbuch eines literarischen Systems. Band 4: Wien, Wien/Köln/Weimar 2018, 710.

[2] Buchpublikationen: Schild, Ewald: Das Rätsel des Lebens – und andere biologische Plaudereien, Wien: Freidenker-Verlag 1922; Schild, Ewald: Das Labensgeheimnis, Wien: Rudolf Cerny, 1925; Artikel: Schild, Ewald: Der Film im Dienste der Lebenswissenschaft, in: Kleine Volks-Zeitung, 28.12.1928, 13; Schild, Ewald: Leuchtende Bakterien, in: Moderne Welt, H. 23/1924, 20. Exemplarisch zur Vortragstätigkeit: Schild, Ewald: Filmreise ins Unsichtbare, in: Salzburger Wacht, 26.4.1930, 5; dr.v.r.: Urania, in: Kärntner Zeitung, 1.11.1928, 2; Schild, Ewald: Von unseren kleinsten Freunden und Feinden, in: Radio Wien, 24.1.1927, 853.

[3] Baur, Uwe/Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handbuch eines literarischen Systems. Band 4: Wien, Wien/Köln/Weimar 2018, 710.

[4] Schild, Ewald, in: Österreichisches Volkshochschularchiv, Bestandssuche, http://archiv.vhs.at/index.php?id=vhsarchiv_suche&no_cache=1 (2023-01-31).

[5] E.: Filmschau, in: Das Bild, H. 7–8/1929, 147; Kalmar, Rudolf: Aus der Wunderwelt des Unsichtbaren. Mikroben als Filmstare, in: Der Tag, 9.3.1924, 6; NN: Aus der Wunderwelt des Unsichtbaren, https://www.filmportal.de/film/aus-der-wunderwelt-des-unsichtbaren_712358cd39a94b7591fb3d903da73fde (2023-02-01).

[6] NN: An der Schwelle des Lebens, in: Volksbildungshaus Wiener Urania. Lehr- und Kulturfilm-Archiv. Neuerscheinungen, H. 2/1928 (April 1928), 3.

[7] NN: Neue Kulturfilme, in: Das Bild, H. 1/1928, 17.

[8] Schild, Ewald: Der Film als Lehrmittel, in: Arbeiter-Zeitung, 23.9.1923, 15; Schild, Ewald: Der erste von Lehrern hergestellte Lehrfilm, in: Der Tag, 8.6.1925, 3.

[9] Schild, Ewald: Mit Mikroskop und Kamera, in: Das Bild, H. 1/1925, 3–8.

[10] Baur, Uwe/Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handbuch eines literarischen Systems. Band 4: Wien, Wien/Köln/Weimar 2018, 710.

[11] Schild, Ewald: Filmreise ins Unsichtbare, in: Österreichische Illustrierte Zeitung, H. 51/1927, 10; Schild, Ewald: Filmreise ins Unsichtbare, in: Wiener Bilder, 18.10.1931, 2; Schild, Ewald: Filmreise ins Unsichtbare, in: Wiener neueste Nachrichten, 16.11.1938, 5.

[12] Baur, Uwe/Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handbuch eines literarischen Systems. Band 4: Wien, Wien/Köln/Weimar 2018, 709.

[13] NN: Ewald Schild, in: Wikipedia, 1.1.2023, https://de.wikipedia.org/wiki/Ewald_Schild (2023-02-01).

[14] Baur, Uwe/Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handbuch eines literarischen Systems. Band 4: Wien, Wien/Köln/Weimar 2018, 709.

[15] Schild, Ewald: Filmreise ins Unsichtbare, in: Neue Zeit, 10.2.1946, 5.

[16] Laister, Gerold/Rudolf Schauberger/Friedrich Schwarz: "Wohltemperierte" Ökologie? – Ein halbes Jahrhundert Naturkundliche Station, in: ÖKO.L, H. 1/2003, 4–5.

[17] Siehe den Eintrag zum Film in dieser Datenbank und Mediensammlung.

[18] Laister, Gerold/Rudolf Schauberger/Friedrich Schwarz: "Wohltemperierte" Ökologie? – Ein halbes Jahrhundert Naturkundliche Station, in: ÖKO.L, H. 1/2003, 4–5.

Quelle: SCHILD-Ewald_Informationen_JS_2023-01-31_20-13.docx
Mikrokinematografie (is related to)
Film- und Bildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens (ist Mitglied von)

Zeitbereich: 1924 bis 1925
Quelle: NN: Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien – Anschriftentafel, in: Das Bild, H. 3/1924, 52; NN: Anschriftentafel – Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien, in: Das Bild, H. 4/1925, 64.
Anmerkung:
Zuständiger für Mikrophotographie und Mikrokinematographie
Quelle: NN: Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien – Anschriftentafel, in: Das Bild, H. 3/1924, 52; NN: Anschriftentafel – Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien, in: Das Bild, H. 4/1925, 64.Zuständiger für Mikrophotographie und Mikrokinematographie

Schulkinobund (ist Mitglied von)

Zeitbereich: 1926
Quelle: NN: Film- und Lichtbildwesen in Österreich, in: Das Bild, Inhaltsverzeichnis des 3. Jahrgangs (1926), II.
Anmerkung:
Zuständiger für Mikrokinematographie im Schulkinobund.
Quelle: NN: Film- und Lichtbildwesen in Österreich, in: Das Bild, Inhaltsverzeichnis des 3. Jahrgangs (1926), II.

Pädagogisches Institut der Stadt Wien (ist Auftragnehmer von)

Zeitbereich: 1923 bis 1933
Quelle: Baur, Uwe/Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handbuch eines literarischen Systems. Band 4: Wien, Wien/Köln/Weimar 2018, 709.
Anmerkung:
Dozent
Quelle: Baur, Uwe/Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handbuch eines literarischen Systems. Band 4: Wien, Wien/Köln/Weimar 2018, 709.

Mikrobiologisches Institut (ist Gründer*in von)

Zeitbereich: 1921
Quelle: Baur, Uwe/Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handbuch eines literarischen Systems. Band 4: Wien, Wien/Köln/Weimar 2018, 710.
Anmerkung:
Gründer
Quelle: Baur, Uwe/Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handbuch eines literarischen Systems. Band 4: Wien, Wien/Köln/Weimar 2018, 710.

Mikrobiologisches Institut (ist Leiter*in von)

Zeitbereich: nach 1921
Quelle: Baur, Uwe/Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handbuch eines literarischen Systems. Band 4: Wien, Wien/Köln/Weimar 2018, 710.
Anmerkung:
Leiter
Quelle: Baur, Uwe/Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handbuch eines literarischen Systems. Band 4: Wien, Wien/Köln/Weimar 2018, 710.

Mikrobiologische Station Schild (ist Leiter*in von)

Zeitbereich: 1953 bis 1962
Quelle: Laister, Gerold/Rudolf Schauberger/Friedrich Schwarz: "Wohltemperierte" Ökologie? – Ein halbes Jahrhundert Naturkundliche Station, in: ÖKO.L, H. 1/2003, 4–5.
Anmerkung:
Leiter
Quelle: Laister, Gerold/Rudolf Schauberger/Friedrich Schwarz: "Wohltemperierte" Ökologie? – Ein halbes Jahrhundert Naturkundliche Station, in: ÖKO.L, H. 1/2003, 4–5.

Volksbildungshaus Wiener Urania (ist Auftragnehmer von)

Zeitbereich: 1919 bis 1947
Quelle: Schild, Ewald, in: Österreichisches Volkshochschularchiv, Bestandssuche, http://archiv.vhs.at/index.php?id=vhsarchiv_suche&no_cache=1 (2023-01-31); FID-1583233639790_WeltDesUnsichtbaren_h264_1280x720_aac_24fps_lowQ.mp4.
Anmerkung:
Vortragender, gelegentlich mit Filmvorführung
Quelle: Schild, Ewald, in: Österreichisches Volkshochschularchiv, Bestandssuche, http://archiv.vhs.at/index.php?id=vhsarchiv_suche&no_cache=1 (2023-01-31); FID-1583233639790_WeltDesUnsichtbaren_h264_1280x720_aac_24fps_lowQ.mp4.





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