Josef Kopetzky
Person, EDU-A-0000795
Josef Kopetzky, Jahrgang 1846, war Bürgerschuldirektor, Bezirksrat im 15. Wiener Gemeindebezirk sowie von 1912 bis 1914 Präsident des Vereins "Kastalia. Gesellschaft für wissenschaftliche und Unterrichtskinematographie". In Sachen Kino tauchte der Name Kopetzky zum ersten Mal 1907 auf, und zwar im Zusammenhang mit Forderungen "nach einer Zensur für Schülervorstellungen, nach Einstellung der blutrünstigen Reklame und nach Regelung des Lizenzwesens", [1] die Kopetzky in seiner Funktion sowohl als Bezirksrat wie auch als Bürgerschuldirektor stellte. Die dadurch hervorgerufene Bewegung innerhalb der Lehrerschaft führte 1911 schließlich dazu, dass die Schulbehörde ein "Kinoverbot für die Schuljugend" erließ, das für alle Filme galt, die nicht zuvor einer Prüfung "betreffend ihre Eignung zu Vorstellungen, denen auch schulpflichtige Kinder ohne Schaden anwohnen können" unterworfen wurden. [2]
Kopetzky wurde neben den pensionierten Bürgerschuldirektoren Wollensack und Fiebinger sowie dem Bezirksschulinspektor Gugler als Vertrauensmann des Bezirksschulrates in diese Schulzensurkommission berufen, musste aber bald erkennen, dass Zensurmaßnahmen alleine nicht ausreichen würden, um das Potenzial des Kinematographen für den Schulunterricht nutzbar zu machen. 1912 gehörte er deshalb zu den Gründungsmitgliedern des Vereins "Kastalia. Gesellschaft für wissenschaftliche und Unterrichtskinematographie", der sich die "schulgemäße Verwendung des Kinos durch Vorführung pädagogisch ausgearbeiteter, dem jeweils durchgenommenen Unterrichtsstoffe angepaßte Programme" zur Aufgabe gemacht hatte. [3] In den folgenden zwei Jahren entfaltete der Verein Kastalia unter seinem Präsidenten Josef Kopetzky eine ganze Reihe von Aktivitäten auf dem Gebiet des Schulkinos, die aber nach dem Beginn des Erstens Weltkriegs im Dezember 1914 ein jähes Ende fanden. [4]
(Vrääth Öhner)
[1] Witt, Gustav Adolf: Lichtbild und Lehrfilm in Österreich, Wien und Leipzig 1927, S. 60.
[2] Ebd., S. 68.
[3] N.N.: Das Arbeitsprogramm der Kastalia, in: Kastalia. Zeitschrift für wissenschaftliche und Unterrichtskinematographie, Jg. 1, Nr. 5, Dezember 1912, S. 1.
[4] N.N.: Vereinsnachrichten, in: Kastalia. Zeitschrift für wissenschaftliche und Unterrichtskinematographie, Jg. 3, Nr. 10, Dezember 1914, S. 79.
Kopetzky wurde neben den pensionierten Bürgerschuldirektoren Wollensack und Fiebinger sowie dem Bezirksschulinspektor Gugler als Vertrauensmann des Bezirksschulrates in diese Schulzensurkommission berufen, musste aber bald erkennen, dass Zensurmaßnahmen alleine nicht ausreichen würden, um das Potenzial des Kinematographen für den Schulunterricht nutzbar zu machen. 1912 gehörte er deshalb zu den Gründungsmitgliedern des Vereins "Kastalia. Gesellschaft für wissenschaftliche und Unterrichtskinematographie", der sich die "schulgemäße Verwendung des Kinos durch Vorführung pädagogisch ausgearbeiteter, dem jeweils durchgenommenen Unterrichtsstoffe angepaßte Programme" zur Aufgabe gemacht hatte. [3] In den folgenden zwei Jahren entfaltete der Verein Kastalia unter seinem Präsidenten Josef Kopetzky eine ganze Reihe von Aktivitäten auf dem Gebiet des Schulkinos, die aber nach dem Beginn des Erstens Weltkriegs im Dezember 1914 ein jähes Ende fanden. [4]
(Vrääth Öhner)
[1] Witt, Gustav Adolf: Lichtbild und Lehrfilm in Österreich, Wien und Leipzig 1927, S. 60.
[2] Ebd., S. 68.
[3] N.N.: Das Arbeitsprogramm der Kastalia, in: Kastalia. Zeitschrift für wissenschaftliche und Unterrichtskinematographie, Jg. 1, Nr. 5, Dezember 1912, S. 1.
[4] N.N.: Vereinsnachrichten, in: Kastalia. Zeitschrift für wissenschaftliche und Unterrichtskinematographie, Jg. 3, Nr. 10, Dezember 1914, S. 79.