Richard Meister

Person, EDU-A-0000808

Richard Meister
Richard Meister
Richard Meister, Archiv der Universität Wien, Bildarchiv, UrheberIn: Foto Albin Kobe Wien, Signatur: 106.I.1745
Richard Meister (Geburtsname)

Quelle: Wien Geschichte Wiki: Richard Meister; https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/index.php?title=RichardMeister&oldid=460468
1881-02-05 (Geburtsdatum)

Quelle: Friedhöfe Wien: Verstorbenensuche; https://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche-detail?fname=Richard+Meister&id=04>3JO.YEP&initialId=04>3JO.YEP&fdate=1964-06-18&c=018&hist=true

1964-06-11 (Sterbedatum)

Quelle: Friedhöfe Wien: Verstorbenensuche; https://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche-detail?fname=Richard+Meister&id=04>3JO.YEP&initialId=04>3JO.YEP&fdate=1964-06-18&c=018&hist=true
männlich

Quelle: Wien Geschichte Wiki: Richard Meister; https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/index.php?title=RichardMeister&oldid=460468
In einer Lehrfilmorganisation tätig — Präsident bzw. Obmann des Österreichischen Bildspielbunds

Zeitbereich: 1925 bis 1928
Quelle: Petrasch, Wilhelm: Die Wiener Urania. Von den Wurzeln der Erwachsenenbildung zum lebenslangen Lernen, Wien u.a. 2007, 117.

OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1929–1930, K. 487, Signatur 2D2 (KP 0085).

Lehrperson — Gymnasiallehrer

Zeitbereich: 1907 bis 1918
Quelle: Kniefacz, Katharina: Richard Meister, o. Univ.-Prof. Dr. phil.;

https://geschichte.univie.ac.at/de/personen/richard-meister-o-univ-prof-dr-phil

Lehrperson — 1923 bis 1938 und 1945 bis 1952 Ordentlicher Professor der Pädagogik an der Universität Wien. Während der NS-Zeit Professor für Klassische Philologie

Zeitbereich: 1923 bis 1956
Quelle: Kniefacz, Katharina: Richard Meister, o. Univ.-Prof. Dr. phil.;

https://geschichte.univie.ac.at/de/personen/richard-meister-o-univ-prof-dr-phil
Richard Meister (5.2.1881–11.6.1964) arbeitete 1907 bis 1918 als Gymnasiallehrer in Znaim und Wien. Seit 1920 außerordentlicher Professor für Klassische Philologie in Wien, erfolgte 1923 seine Berufung als Ordentlicher Professor für Pädagogik an der Universität Wien – trotzdem sein Vorschlag von Moritz Schlick, Emil Reich und Karl Bühler fachlich beanstandet wurde. Ein Jahr später folgte seine Ernennung zum ständigen Verbindungsglied zwischen Hochschulen und dem Bildungsministerium in Schul- und Universitätsfragen. [1] Meister trat in schulpolitischen Fragen als vehementer Gegner Otto Glöckels und der Wiener Schulreform auf (er kämpfte v.a. erfolgreich gegen die Einheitsschule für alle 10- bis 14-Jährigen), um stattdessen die Bildungsprivilegien der humanistischen Gymnasien zu sichern. [2]

Zugleich setzte er sich für moderne Lehrformen ein und bemühte sich um die Verankerung des Films als Lehrmittel an Schulen und Universitäten: Im März 1925 wurde er deshalb zum Präsidenten (bzw. Obmann) des im Anschluss an die Kinoreformtagung im Herbst 1924 gegründeten Österreichischen Bildspielbunds gewählt. [3] Als solcher war er federführend an der Organisation und Durchführung der 6. Deutschen (Wiener) Bildwoche im Oktober 1925 beteiligt, [4] nahm als Vertreter Österreichs an der folgenden Bildwoche in Breslau 1927 teil [5] und beantwortete auch den Fragebogen zu Anforderungen an den Lehrfilm und alle beteiligten Akteur:innen (von Schüler:innen und Lehrenden bis zu nationalen und internationalen Institutionen), ein Grundlagendokument der Europäischen Lehrfilmkonferenz in Basel (1927). [6] Für diese war Meister auch Mitglied der Kommission "Methodik des Lichtbild- und Filmunterrichts" (nahm aber an der Konferenz nicht teil). [7] 1931 war er im Organisationsteam der Internationalen Lehrfilmtagung in Wien und Leiter der Arbeitsgruppe "Der Film in der Wissenschaft (Forschung und Lehre)" (inklusive Vortrag). [8]

Neben Vortragstätigkeit, z.B. im Volksbildungsprogramm der Wiener Urania, [9] publizierte er zum Film als Lehrmittel und zum Schulkino, z.B. 1925 "Das Schulkino, seine Aufgaben und die Möglichkeiten seiner pädagogischen Verwendung" [10] sowie in den medienpädagogischen Zeitschriften "Das Bild" (z.B. H. 5/1925) und "Der Bildwart" (z.B. H. 10/1925).

Zudem lehrte Meister seit den 1920ern Mediendidaktik am Institut für Pädagogik, entwickelte mit anderen Mitgliedern des Schulkinobunds einen Lehrgang zur Filmpädagogik [11] und hielt Einführungen zur Filmdidaktik beim 1. und 2. Ausbildungskurs für Schulkinoleiter:innen. [12] Weiters setzte er sich als Mitglied des Bildspielbunds für Normalbedarfspläne, um den Film in der Schule zu verankern, und die Errichtung eines Filmseminars zur filmdidaktischen Ausbildung von Lehrer:innen ein. [13]

Insgesamt prägte Richard Meister die österreichische Bildungs-, Schul-, Universitäts- und Wissenschaftslandschaft Österreichs nachhaltig; vielfach ausgezeichnet erstreckten sich seine akademischen und bildungspolitischen Aktivitäten recht bruchlos von den 1920er Jahren und der Diktatur Dollfuß-Schuschnigg bis in die Zeit des Nationalsozialismus und die Zweite Republik. Nach 1945 beriet er u.a. Unterrichtsminister (1954–1964) Heinrich Drimmel und war federführend beim Hochschul-Organisationsgesetz von 1955 und der Schaffung des Österreichischen Forschungsrats (1960; heute: FWF) tätig. Zugleich verhinderte er eine Entnazifizierung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Mehrere Publikationen seit etwa dem Jahr 2000 verweisen darauf und heben auch Meisters Mitgliedschaften im deutschnationalen „Deutschen Klub“, einem Sammelbecken der Nationalsozialisten, [14] und der antisemitischen "Bärenhöhle", einer (geheimen) Vereinigung von Universitätsprofessoren, die Karrieren von jüdischen und linken Wissenschafter:innen erschwerte bzw. verhinderte, hervor. [15]

(Marie-Noëlle Yazdanpanah)

[1] Feichtinger, Johannes: Richard Meister. Ein dienstbarer Hochschulprofessor in vier politischen Regimen, in: Ash, Mitchell G. / Ehmer, Josef (Hg.): Universität – Politik – Gesellschaft, Göttingen 2015, 311–318, hier: 313–314; http://www.vr-elibrary.de/doi/pdf/10.14220/9783737004138.311

[2] Ebenda, 313.

[3] OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1935, K. 493, Signatur 2D2 (KP 739).

[4] Witt, Gustav Adolf: Lichtbild und Lehrfilm, Wien/Leipzig 1927, 123.

[5] S.: Der 7. Deutschen Bildwoche zum Gruss!, in: Das Bild, H. 10/1926, 137.

[6] Witt, Lichtbild und Lehrfilm, 129–139.

[7] OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Lichtbildwesen 1928, K. 506 (KP 278).

[8] OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1931, K. 488, Signatur 2D2 (KP 110).

[9] Petrasch, Wilhelm: Die Wiener Urania. Von den Wurzeln der Erwachsenenbildung zum lebenslangen Lernen, Wien u.a. 2007, 270.

[10] in: Golias, Eduard (Hg.): Film und Schule. Beiträge zur Frage der pädagogisch-didaktischen Verwertbarkeit des Films im Rahmen der Bildungsarbeit in der Schule, Wien 1925.

[11] Filip, Josef: Entwicklung und Stand des ö. Schulkinowesens, in: Film- und Bildseminar des Schulkinobundes unter Mitwirkung der Film- und Lichtbildarbeitsgemeinschaft der Mittelschullehrer Österreichs (Hg.): Der Film als Lehrmittel, 53–61, hier: 59.

[12] OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1931, K. 488, Signatur 2D2 (KP 554, KP 558).

[13] Witt, Lichtbild und Lehrfilm, 1927, 125–128.

[14] Kniefacz, Katharina: Richard Meister, o. Univ.-Prof. Dr. phil.;
https://geschichte.univie.ac.at/de/personen/richard-meister-o-univ-prof-dr-phil

[15] Erker, Linda/Taschwer, Klaus: "Eine wirklich befriedigende Lösung der Judenfrage!" Antisemitische Personalpolitik an der Universität Wien vor und nach 193, in: Gertrude Enderle-Burcel / Ilse Reiter-Zatloukal (Hg.): Antisemitismus in Österreich 1933–1938, Wien 2018, 752–767, hier: 760–761.

Quelle: MEISTER-Richard_Informationen_MY_2022-09-01.docx, IF 2022-09-16, MY 2023-03-28.
Deutsche Bildwoche in Breslau 1927 (ist Teilnehmer*in von)

Zeitbereich: 1927
Quelle: S.: Der 7. Deutschen Bildwoche zum Gruss!, in: Das Bild, H. 10/1926, 137.
Anmerkung: Er nahm als Vertreter Österreichs an der folgenden Bildwoche in Breslau 1927 teil.
Quelle: S.: Der 7. Deutschen Bildwoche zum Gruss!, in: Das Bild, H. 10/1926, 137.

Dritte Internationale Lehrfilm-Konferenz Wien 1931 (ist Teilnehmer*in von)

Zeitbereich: 1931
Quelle: OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1931, K. 488, Signatur 2D2 (KP 110).
Anmerkung: 1931 war er im Organisationsteam der Internationalen Lehrfilmtagung in Wien und Leiter der Arbeitsgruppe „Der Film in der Wissenschaft (Forschung und Lehre)“ (inklusive Vortrag).
Quelle: OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1931, K. 488, Signatur 2D2 (KP 110).

Dritte Internationale Lehrfilm-Konferenz Wien 1931 (ist Organisator*in)

Zeitbereich: 1931
Quelle: OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1931, K. 488, Signatur 2D2 (KP 110).
Anmerkung: 1931 war er im Organisationsteam der Internationalen Lehrfilmtagung in Wien und Leiter der Arbeitsgruppe „Der Film in der Wissenschaft (Forschung und Lehre)“ (inklusive Vortrag).
Quelle: OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1931, K. 488, Signatur 2D2 (KP 110).

Wiener Bildwoche 1925 (ist Teilnehmer*in von)

Anmerkung: Meister war federführend an der Organisation und Durchführung der 6. Deutschen (Wiener) Bildwoche im Oktober 1925 beteiligt.
Quelle: Witt, Gustav Adolf: Lichtbild und Lehrfilm, Wien/Leipzig 1927, 123.

Wiener Bildwoche 1925 (ist Organisator*in)

Anmerkung: Meister war federführend an der Organisation und Durchführung der 6. Deutschen (Wiener) Bildwoche im Oktober 1925 beteiligt.
Quelle: Witt, Gustav Adolf: Lichtbild und Lehrfilm, Wien/Leipzig 1927, 123.
Österreichischer Bildspielbund (ist Leiter*in von)

Zeitbereich: 1925 bis 1928
Quelle: Petrasch, Wilhelm: Die Wiener Urania. Von den Wurzeln der Erwachsenenbildung zum lebenslangen Lernen, Wien u.a. 2007, 117. OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1929–1930, K. 487, Signatur 2D2 (KP 0085).
Anmerkung:
Präsident/Obmann/Vorsitzender des Österreichischen Bildspielbunds
Quelle: Petrasch, Wilhelm: Die Wiener Urania. Von den Wurzeln der Erwachsenenbildung zum lebenslangen Lernen, Wien u.a. 2007, 117. OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1929–1930, K. 487, Signatur 2D2 (KP 0085).

Österreichischer Bildspielbund (ist Gründer*in von)

Zeitbereich: 1925 bis 1928
Quelle: Petrasch, Wilhelm: Die Wiener Urania. Von den Wurzeln der Erwachsenenbildung zum lebenslangen Lernen, Wien u.a. 2007, 117. OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1929–1930, K. 487, Signatur 2D2 (KP 0085).
Anmerkung:
Präsident/Obmann/Vorsitzender des Österreichischen Bildspielbunds
Quelle: Petrasch, Wilhelm: Die Wiener Urania. Von den Wurzeln der Erwachsenenbildung zum lebenslangen Lernen, Wien u.a. 2007, 117. OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1929–1930, K. 487, Signatur 2D2 (KP 0085).

Österreichischer Bildspielbund (ist Mitglied von)

Zeitbereich: 1925 bis 1928
Quelle: Petrasch, Wilhelm: Die Wiener Urania. Von den Wurzeln der Erwachsenenbildung zum lebenslangen Lernen, Wien u.a. 2007, 117. OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1929–1930, K. 487, Signatur 2D2 (KP 0085).
Anmerkung:
Präsident/Obmann/Vorsitzender des Österreichischen Bildspielbunds
Quelle: Petrasch, Wilhelm: Die Wiener Urania. Von den Wurzeln der Erwachsenenbildung zum lebenslangen Lernen, Wien u.a. 2007, 117. OeStA, AVA, UM Unterricht allgem., Volksbildung: Film 1929–1930, K. 487, Signatur 2D2 (KP 0085).

Volksbildungshaus Wiener Urania (ist Mitglied von)

Anmerkung:
Richard Meister hielt Vorträge an der Wiener Urania.
Quelle: Petrasch, Wilhelm: Die Wiener Urania. Von den Wurzeln der Erwachsenenbildung zum lebenslangen Lernen, Wien u.a. 2007, 270.