Landesbildstelle Wien-Niederösterreich-Burgenland
Organisation, EDU-A-0000883
Landesbildstelle Wien-Niederösterreich-Burgenland
(offizieller Name)
Landesbildstelle Wien-Niederdonau (offizieller Name)
Landesbildstelle Wien-Niederösterreich (offizieller Name)
Landesbildstelle Wien-Burgenland (offizieller Name)
Landesbildstelle Wien (offizieller Name)
media wien
Landesbildstelle Wien-Niederdonau (offizieller Name)
Landesbildstelle Wien-Niederösterreich (offizieller Name)
Landesbildstelle Wien-Burgenland (offizieller Name)
Landesbildstelle Wien (offizieller Name)
media wien
Das Organisationsprinzip des Verleihs von Lichtbildern und Filmen für Lehrzwecke mittels Landesbildstellen wurde 1938 mit dem "Anschluß" an NS-Deutschland in die ehemaligen österreichischen Gebiete übernommen. Nach 1945 wurden die bestehenden vier Landesbildstellen sowie die Organisationsstruktur nach Landesbildstellen beibehalten und den Landesregierungen unterstellt. [1] Die Landesbildstelle Wien-Niederdonau war die größte der NS-Landesbildstellen und unter der Leitung von Othmar Gugenberger für die beiden genannten Gaue zuständig. [2] In der Zweiten Republik wurde sie an der gleichen Wiener Adresse (Sensengasse 3) als Landesbildstelle Wien-Niederösterreich-Burgenland für die drei genannten Bundesländer weitergeführt. [3] Bereits am 1.4.1940 war die Landesbildstelle aus staatlicher Verwaltung in die Wiener Gemeindeverwaltung übernommen worden. Ab 1946 gehörte sie zur Magistratsabteilung 7 (Kultur), 1979 wurde sie der neu geschaffenen Magistratsabteilung 13 (Bildung und Jugend) übertragen. [4]
Auch die Aufgaben der Landesbildstellen waren über 1945 im Wesentlichen die gleichen geblieben. [5] Zum Anlass der ersten Tagung der österreichischen Landesbildstellenleiter im Oktober 1946 wurden diese wie folgt definiert: Verleih und Herstellung von Filmen und Bildern und Verleih von Projektionsgerät (unentgeltlich an Schulen, gegen festgesetzte Tarife an Volksbildungseinrichtungen), Aufbau eines Bildarchivs, Wartung von Geräten und Beständen, pädagogische und technische Schulung von Lehrpersonen. [6] Speziell für die Landesbildstelle Wien-Niederösterreich-Burgenland nannte ihr Direktor Josef Albrecht 1950 als Aufgabe über die drei Bundesländer hinaus "einen gewissen Primat in der Lichtbildbeschaffung", da diese Landesbildstelle Bestände des früheren Österreichischen Lichtbild- und Filmdienst des Unterrichtsministeriums geerbt habe. [7] Wie andere Landesbildstellen stellte auch diese gelegentlich Eigenproduktionen für den Unterrichtsgebrauch her, wenn auch im Volumen nicht vergleichbar mit der Produktion der nationalen Zentralorganisation SHB-Film. Wie bei den Lichtbildern und Filmen anderer Landesbildstellen hatten diese oft heimatkundlichen Charakter ("Bauernhochzeit in Lutzmannsburg") oder bewarben lokale Produktionsanlagen ("Herstellung von Backmalzextrakt"). [8]
Finanziert wurden die Landesbildstellen bis 1963 über einen sogenannten Unterrichtsfilmbeitrag pro Schülerin und Schüler, danach über aliquote Beiträge der Gemeinden [9], wobei von Länderseite unterschiedliche zusätzliche Ressourcen zur Verfügung gestellt wurden: Während Niederösterreich 1956 eine eigene Landesbildstelle gründete [10], waren die Bezirksbildstellen im Burgenland notorisch unterversorgt mit Raum und Ausstattung [11].
Als Leiter wurde Josef Albrecht 1954 durch Heinrich Mihatsch abgelöst. Unter dessen Leitung bezog die Landesbildstelle Wien-Burgenland 1963 neue Räumlichkeiten in einem ehemaligen Schulgebäude in der Zieglergasse 49, wo die Zentrale der Landesfilmhauptstelle bis zu ihrer Auflösung 2007 (bereits unter dem neuen Namen media wien) blieb. [12] Auf Mihatsch folgte als Leiter der Landesfilmhauptstelle 1965 Herbert Österreicher [13], auf diesen 1970 Berthold Graser. [14] Nachdem 1974 die Zusammenarbeit mit dem Burgenland endete, war die Landesbildstelle nur mehr für Wien zuständig. 2007 wurde sie als eigene Abteilung aufgelassen. [15]
(Joachim Schätz)
[1] Haustein, Johann: Die oberste Unterrichtsbehörde und das Lichtbild- und Filmwesen in Österreich, in: Egon Loebenstein (Hg.): 100 Jahre Unterrichtsministerium 1848–1948. Festschrift des Bundesministeriums für Unterricht in Wien, Wien 1948, 318–319; Hübl, Adolf: Audio-visueller Schuldienst. Zu Zahl 73.040–II/3/65, Schriftstück Sammlung SHB-Film, Brousek/Olensky, 1–2.
[2] NN: Jede Schule bekommt ein Filmgerät, in: Wiener Beobachter. Tägliches Beiblatt zum "Völkischen Beobachter", 02.03.1940, 5.
[3] NN: Die österreichischen Bildstellen, in: SHB-Film-Post, H. 23/1950, 2.
[4] WStLA, Akt 3.3.15, Fotos aus dem Bestand der "media wien" (Landesbildstelle), 1855–2006, https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Best++++00000002m08alt#Best____00000002m08alt (2022-02-21).
[5] Hübl, Adolf: Audio-visueller Schuldienst. Zu Zahl 73.040–II/3/65, Schriftstück Sammlung SHB-Film, Brousek/Olensky, 3.
[6] NN: Bericht über die Tagung der Landesbildstellenleiter, in: SHB-Film-Post, H. 2/1946, 13.
[7] Albrecht, Josef/Josef Sikora: Lichtbild und Schmalfilm in Schule und Volksbildung, Wien 1950, 39.
[8] NN: Heimatkundliche Filme der Landesbildstelle Wien-Niederösterreich-Burgenland, in: SHB-Film-Post, H. 55/1955, 7.
[9] Hübl, Adolf: Zur Krise des Unterrichtsfilmbeitrages, in: SHB-Film-Post, H. 22/1950, 1–3; Hubalek, Franz: Die Chance der audio-visuellen Unterrichtsmittel. (Jahresbericht 1966), in: Sehen und Hören, H. 29/1967, 145.
[10] NN: Landesbildstelle Niederösterreich, in: SHB-Film-Post, H. 58/1956, 7.
[11] Mihatsch, Heinrich: Jahresbericht 1959/60 der Landesbildstelle Wien-Burgenland, in: SHB-Film-Post, H. 85/1960, 7.
[12] Hubalek, Franz: … und was gibt es noch? OSR. Direktor Heinrich Mihatsch, Leiter der Landesbildstelle Wien-Burgenland, in: Sehen und Hören, H. 7/1963, 21.
[13] Franz Hubalek: Aus der Landesbildstelle Wien-Burgenland, in: Sehen und Hören, H. 18/1965, 4.
[14] NN: Neuer Leiter der Landesbildstelle Wien-Burgenland, in: Sehen und Hören, H. 49/1970, 18.
[15] Landesbildstelle, in: Wien Geschichte Wiki, 13.4.2021, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Landesbildstelle (2022-02-20).
Auch die Aufgaben der Landesbildstellen waren über 1945 im Wesentlichen die gleichen geblieben. [5] Zum Anlass der ersten Tagung der österreichischen Landesbildstellenleiter im Oktober 1946 wurden diese wie folgt definiert: Verleih und Herstellung von Filmen und Bildern und Verleih von Projektionsgerät (unentgeltlich an Schulen, gegen festgesetzte Tarife an Volksbildungseinrichtungen), Aufbau eines Bildarchivs, Wartung von Geräten und Beständen, pädagogische und technische Schulung von Lehrpersonen. [6] Speziell für die Landesbildstelle Wien-Niederösterreich-Burgenland nannte ihr Direktor Josef Albrecht 1950 als Aufgabe über die drei Bundesländer hinaus "einen gewissen Primat in der Lichtbildbeschaffung", da diese Landesbildstelle Bestände des früheren Österreichischen Lichtbild- und Filmdienst des Unterrichtsministeriums geerbt habe. [7] Wie andere Landesbildstellen stellte auch diese gelegentlich Eigenproduktionen für den Unterrichtsgebrauch her, wenn auch im Volumen nicht vergleichbar mit der Produktion der nationalen Zentralorganisation SHB-Film. Wie bei den Lichtbildern und Filmen anderer Landesbildstellen hatten diese oft heimatkundlichen Charakter ("Bauernhochzeit in Lutzmannsburg") oder bewarben lokale Produktionsanlagen ("Herstellung von Backmalzextrakt"). [8]
Finanziert wurden die Landesbildstellen bis 1963 über einen sogenannten Unterrichtsfilmbeitrag pro Schülerin und Schüler, danach über aliquote Beiträge der Gemeinden [9], wobei von Länderseite unterschiedliche zusätzliche Ressourcen zur Verfügung gestellt wurden: Während Niederösterreich 1956 eine eigene Landesbildstelle gründete [10], waren die Bezirksbildstellen im Burgenland notorisch unterversorgt mit Raum und Ausstattung [11].
Als Leiter wurde Josef Albrecht 1954 durch Heinrich Mihatsch abgelöst. Unter dessen Leitung bezog die Landesbildstelle Wien-Burgenland 1963 neue Räumlichkeiten in einem ehemaligen Schulgebäude in der Zieglergasse 49, wo die Zentrale der Landesfilmhauptstelle bis zu ihrer Auflösung 2007 (bereits unter dem neuen Namen media wien) blieb. [12] Auf Mihatsch folgte als Leiter der Landesfilmhauptstelle 1965 Herbert Österreicher [13], auf diesen 1970 Berthold Graser. [14] Nachdem 1974 die Zusammenarbeit mit dem Burgenland endete, war die Landesbildstelle nur mehr für Wien zuständig. 2007 wurde sie als eigene Abteilung aufgelassen. [15]
(Joachim Schätz)
[1] Haustein, Johann: Die oberste Unterrichtsbehörde und das Lichtbild- und Filmwesen in Österreich, in: Egon Loebenstein (Hg.): 100 Jahre Unterrichtsministerium 1848–1948. Festschrift des Bundesministeriums für Unterricht in Wien, Wien 1948, 318–319; Hübl, Adolf: Audio-visueller Schuldienst. Zu Zahl 73.040–II/3/65, Schriftstück Sammlung SHB-Film, Brousek/Olensky, 1–2.
[2] NN: Jede Schule bekommt ein Filmgerät, in: Wiener Beobachter. Tägliches Beiblatt zum "Völkischen Beobachter", 02.03.1940, 5.
[3] NN: Die österreichischen Bildstellen, in: SHB-Film-Post, H. 23/1950, 2.
[4] WStLA, Akt 3.3.15, Fotos aus dem Bestand der "media wien" (Landesbildstelle), 1855–2006, https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Best++++00000002m08alt#Best____00000002m08alt (2022-02-21).
[5] Hübl, Adolf: Audio-visueller Schuldienst. Zu Zahl 73.040–II/3/65, Schriftstück Sammlung SHB-Film, Brousek/Olensky, 3.
[6] NN: Bericht über die Tagung der Landesbildstellenleiter, in: SHB-Film-Post, H. 2/1946, 13.
[7] Albrecht, Josef/Josef Sikora: Lichtbild und Schmalfilm in Schule und Volksbildung, Wien 1950, 39.
[8] NN: Heimatkundliche Filme der Landesbildstelle Wien-Niederösterreich-Burgenland, in: SHB-Film-Post, H. 55/1955, 7.
[9] Hübl, Adolf: Zur Krise des Unterrichtsfilmbeitrages, in: SHB-Film-Post, H. 22/1950, 1–3; Hubalek, Franz: Die Chance der audio-visuellen Unterrichtsmittel. (Jahresbericht 1966), in: Sehen und Hören, H. 29/1967, 145.
[10] NN: Landesbildstelle Niederösterreich, in: SHB-Film-Post, H. 58/1956, 7.
[11] Mihatsch, Heinrich: Jahresbericht 1959/60 der Landesbildstelle Wien-Burgenland, in: SHB-Film-Post, H. 85/1960, 7.
[12] Hubalek, Franz: … und was gibt es noch? OSR. Direktor Heinrich Mihatsch, Leiter der Landesbildstelle Wien-Burgenland, in: Sehen und Hören, H. 7/1963, 21.
[13] Franz Hubalek: Aus der Landesbildstelle Wien-Burgenland, in: Sehen und Hören, H. 18/1965, 4.
[14] NN: Neuer Leiter der Landesbildstelle Wien-Burgenland, in: Sehen und Hören, H. 49/1970, 18.
[15] Landesbildstelle, in: Wien Geschichte Wiki, 13.4.2021, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Landesbildstelle (2022-02-20).
Das Burgenland in Lehrfilmen: Staatskunde und Ökologie (is related to)
Lehrfilm-Organisationen in Österreich: Ein Überblick (is related to)
Lehrfilm-Organisationen in Österreich: Ein Überblick (is related to)
Schulkino Sensengasse 3, Wien 9. (hat Vorführort)
Volksschule Liebhartsgasse 21, Wien 16. (hat Verleihort)
Sensengasse 3, Wien 9. (hat Büroadresse)
Zieglergasse 49, Wien 7. (hat Büroadresse)
Volksschule Liebhartsgasse 21, Wien 16. (hat Verleihort)
Sensengasse 3, Wien 9. (hat Büroadresse)
Zieglergasse 49, Wien 7. (hat Büroadresse)
Josef Sikora (hat Mitarbeiter)
Othmar Gugenberger (hat Leiter*in)
Josef Albrecht (hat Leiter*in)
Heinrich Mihatsch (hat Mitarbeiter)
Heinrich Mihatsch (hat Leiter*in)
Heinrich Mihatsch (hat Mitglied)
Adalbert Slama (hat Mitarbeiter)
Othmar Gugenberger (hat Leiter*in)
Josef Albrecht (hat Leiter*in)
Heinrich Mihatsch (hat Mitarbeiter)
Heinrich Mihatsch (hat Leiter*in)
Heinrich Mihatsch (hat Mitglied)
Adalbert Slama (hat Mitarbeiter)