Österreichisches Filmservice

Organisation, EDU-A-0000884

Logo des Österreichischen Filmservice, 1972;Logo des Österreichischen Filmservice, 1972
Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): 202 + 469 Gratisfilme. Nachtrag 1971/1972, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1972, Cover.
Österreichisches Filmservice (Schreibvariante)

Quelle: NN: Vorwort, in: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): AVM: Audio-visuelle Trainingsmittel 1973/I, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1973, IV.

Österreichisches Film-Service K.G. (offizieller Name)

Quelle: Source
Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): 109 Gratisfilme, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1969, III.

ÖFS (Kurzbezeichnung)

Quelle: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): 109 Gratisfilme, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1969, V.
1969 (date of foundation)

Quelle: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): 109 Gratisfilme, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1969, V.

2019 (floruit)

Quelle: Österreichisches Filmservice, in: International Filmservice. Home of Corporate Film Festivals, 2019, https://www.filmserviceinternational.com/osterreichisches-filmservice/ (2022-12-22).
Unternehmen — Verleih von Filmen für nicht-kommerzielle Vorführungen

Quelle: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): 109 Gratisfilme, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1969, III; 1.
https://www.wko.at/branchen/gewerbe-handwerk/film-musikwirtschaft/kammel.html

Quelle: https://www.wko.at/branchen/gewerbe-handwerk/film-musikwirtschaft/kammel.html
Das Österreichische Filmservice wurde 1969 gegründet als Kommanditgesellschaft zum Verleih von 16mm-Schmalfilmen für nicht-kommerzielle Vorführungen. Es diente als Vermittler zwischen nicht-kommerziellen Zeigeorten (darunter wesentlich auch Schulen und Volksbildungseinrichtungen) und verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Körperschaften, die an zusätzlichem Publikum für ihre Filme interessiert waren. Dabei handelte es sich oft um Image-und Public Relations-Filme mit mal mehr, mal weniger pädagogischer Substanz. [1]
Gründer und erster Leiter des Österreichischen Filmservice war Rudolf Kammel, der mit der West-Film eine eigene Filmproduktion betrieb und 1960–1965 sowie 1970–1975 auch als Obmann des Fachverbands der Filmindustrie in Österreich fungierte. [2] Von Anfang an war das Österreichische Filmservice Mitglied des in Brüssel ansässigen internationalen Verleihnetzwerks Inforfilm, dessen Geschäftsmodell des für Österreich umsetzte. [3] Wie der auf Katalogcovers prominent gesetzte Hinweis „Gratisfilme“ anzeigte, konnten Filme ohne Kosten für die entlehnende Organisation geliehen werden. Die Kosten beglich die Organisation, die den Film zur Verfügung gestellt hatte, in Form eines (bei allen Inforfilm-Mitgliedern gleichen) Fixbetrags pro dokumentierter Vorführung. Wer Filme lieh, verpflichtete sich, die Daten des Screenings und die Zufriedenheit des Publikums mit dem Film in Feedback-Bögen zu dokumentieren, die vom Österreichischen Filmservice vierteljährlich an die Filmspender versandt wurden. [4]
Nur ein Jahr nach der Gründung bot der der 1971er-Katalog des Österreichischen Filmservice bereits 469 Filme zum Verleih an, davon ein Viertel von österreichischen (vor allem politischen) Entitäten. Starke Präsenz zeigten auch British Petroleum – wie Shell bekannt für sein breites Portfolio von Image-, Lehr- und Dokumentarfilmen – mit 101 Filmen und die Südafrikanische Botschaft mit 32 Filmen, darunter auch Public Relations-Arbeiten, die der Apartheid-Politik Südafrikas einen inklusiven Spin zu geben versuchten. [5] Laut selbst publizierter Zahlen des Österreichischen Filmservice wurden seine Leistungen besonders im Schulbereich gut angenommen. Von den eine Million individuellen Zuschauer:innen pro Jahr anno 1971 und 1972 soll die Hälfte auf Vorführungen in Schulen entfallen, ein Drittel im Pflichtschulbereich. (Andere signifikante Einsatzbereiche umfassen etwa Volkshochschulen, Industrie und Unternehmen wie Banken und Reisebüros, Autofahrerklubs oder Vereine.) [6]
Im Gegensatz zu den öffentlichen Lehrfilmverleihen – SHB und Landesbildstellen – bot das Österreichische Filmservice eine große, aber wenig pädagogisch vorsortierte Auswahl für den Filmeinsatz in Schule und Volksbildung. Der Zeitpunkt der – im internationalen Vergleich späten – Gründung dieses Unternehmens für die Auswertung von Auftragsfilmen – fast durchgehend Tonfilme – dürfte für den Schulbereich günstig gewesen sein: 16mm-Tonfilmprojektoren waren im Lauf der 1960er Jahren an österreichischen Schulen erschwinglicher geworden. Und nach langem Bestehen führender Lehrfilmpädagog:innen auf dem stummen Unterrichtsfilm als Goldstandard war der Tonfilm ab Anfang der 1960er Jahre auch zunehmend für bestimmte (vor allem erzieherische) Aufgaben als legitimes Mittel akzeptiert worden. [7]
In den 1980er Jahren expandierte das Österreichische Filmservice. Die Gründung eines Schwesterunternehmens namens Deutsches Filmservice in der Bundesrepublik Deutschland führte zur Trennung von Inforfilm, die bereits einen Vertreter in der BRD hatte. [8] Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs verlagerte das Österreichische Filmservice seinen Schwerpunkt zu regionalem Fernsehen in Osteuropa. Angebote für Online-Videoverleih wurden spätestens seit 2005 gesetzt, aber die nachlassende Nachfrage aus dem Bildungsbereich führte zur Einstellung der Verleihtätigkeit.
(JS)
[1] Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): 109 Gratisfilme, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1969, III; 1.
[2] NN: Filmindustrie trauert um Herrn KommRat Dkfm. Rudolf Kammel, in: OTS, 4.10.2011, https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20111004_OTS0040/filmindustrie-trauert-um-herrn-kommrat-dkfm-rudolf-kammel (2022-12-23).
[3] Botermans, Jan: Inforfilm, in: Business Screen, H. 8/1969, 20.
[4] Gullner Hans A.: Aus der Praxis des Filmverleihs, in: Film+Video, H. 1/1981, 7; NN: Verleihbedingungen, in: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): Neue 422 Gratisfilme. Nachtrag 1972/73, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1972, 3.
[5] Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): 469 Gratisfilme. 1970/1971, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1971.
[6] NN: ÖFS-Gratisfilmverleih, in: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): AVM. Audio-visuelle Trainingsmittel 1974, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1974, 17.
[7] Zum Beispiel: Hübl, Adolf: Die pädagogische Bedeutung des Tonfilms an der Pflichtschule, in: SHB-Film-Post, H. 95/1962, 5–10; Hübl, Adolf: Die pädagogische Bedeutung des Tonfilms an der Pflichtschule (Fortsetzung), in: SHB-Film-Post, H. 96/1962, 6–8.

Quelle: OESTERREICHISCHES-FILMSERVICE_Informationen_JS_2022-12-22, JS 2023-01-06.
Schule / Hochschule

Source: NN: ÖFS-Gratisfilmverleih, in: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): AVM. Audio-visuelle Trainingsmittel 1974, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1974, 17.

Beratung

Source: NN: ÖFS-Gratisfilmverleih, in: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): AVM. Audio-visuelle Trainingsmittel 1974, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1974, 17.

Volksbildung

Source: NN: ÖFS-Gratisfilmverleih, in: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): AVM. Audio-visuelle Trainingsmittel 1974, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1974, 17.
Graf-Starhemberg-Gasse 15, Wien 4. (hat Büroadresse)

Zeitbereich: 1969 bis 1971
Quelle: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): 109 Gratisfilme, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1969, III; Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): 469 Gratisfilme. 1970/1971, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1971, 1.

Schaumburgergasse 18, Wien 4. (hat Büroadresse)

Zeitbereich: 1972 bis 2019
Quelle: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): 202 + 469 Gratisfilme. Nachtrag 1971/1972, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1972, 1; Österreichisches Filmservice, in: International Filmservice. Home of Corporate Film Festivals, 2019, https://www.filmserviceinternational.com/osterreichisches-filmservice/ (2022-12-22).
Rudolf Kammel (hat Gründer*in)

Zeitbereich: 1969
Quelle: Interview JS mit Alexander Kammel, 2020-07-27.
Anmerkung:
Gründer
Quelle: Interview JS mit Alexander Kammel, 2020-07-27.

Rudolf Kammel (hat Leiter*in)

Zeitbereich: 1969
Quelle: Interview JS mit Alexander Kammel, 2020-07-27.
Anmerkung:
Leiter
Quelle: Interview JS mit Alexander Kammel, 2020-07-27.

Alexander Kammel (hat Leiter*in)

Zeitbereich: vor 2019
Quelle:
Anmerkung:
Leiter
Quelle: KR Alexander V. Kammel, in: International Filmservice. Home of Corporate Film Festivals, 2019, https://www.filmserviceinternational.com/biography-kr-alexander-v-kammel/ (2022-12-22).

Inforfilm (ist Teil von)

Zeitbereich: nach 1969
Quelle: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): 469 Gratisfilme. 1970/1971, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1971, 5.
Anmerkung:
Mitglied der internationalen Verleihorganisation Inforfilm
Quelle: Österreichisches Film-Service K.G. (Hg.): 469 Gratisfilme. 1970/1971, Wien: Österreichisches Film-Service K.G. 1971, 5.