Eumig

Organisation, EDU-A-0000891

Logo der Eumig circa 1950
NN: Eumig (2021) Service Manual Schaltpläne Technik Fundgrube Rarität, in: Marktplatz, willhaben.at, 2021.
Eumig (Kurzbezeichnung)

Quelle: NN: Eumig, 11.05.2022, in: AustriaWiki, https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Eumig (2023-01-08).

Elektrizitäts- und Metallwaren-Industrie-Gesellschaft m. b. H. (offizieller Name)

Quelle: NN: Eumig, 11.05.2022, in: AustriaWiki, https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Eumig (2023-01-08).
1919 (date of foundation)

Quelle: NN: Eumig, 11.05.2022, in: AustriaWiki, https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Eumig (2023-01-08).

1981 (date of dissolution)

Quelle: NN: Eumig, 11.05.2022, in: AustriaWiki, https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Eumig (2023-01-08).
Unternehmen — Hersteller von 16mm-Schmalfilmprojektoren

Zeitbereich: 1931 bis 1959
Quelle: NN: Eumig, 11.05.2022, in: AustriaWiki, https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Eumig (2023-01-08); Hübl, Adolf: Rückblick, Wende und Ausblick, in: SHB-Film-Post, H. 75/1958, 7–8.

Unternehmen — Hersteller von Super-8mm-Schmalfilmprojektoren

Zeitbereich: nach 1965
Quelle: NN: Eumig, 11.05.2022, in: AustriaWiki, https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Eumig (2023-01-08).
https://www.wikidata.org/wiki/Q1373952

Quelle: https://www.wikidata.org/wiki/Q1373952

https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Eumig

Quelle: https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Eumig
Die Firma Eumig (kurz für Elektrizitäts- und Metallwaren-Industrie-Gesellschaft) wurde in Wien im Jahr 1919 gegründet. In der Zeit bis zum Konkurs 1981 war Eumig ein erfolgreiches Exportunternehmen, das sich vor allem auf Radios, Kameras, Projektoren und HiFi-Geräte spezialisierte. [1]

Im Jahr 1931 stellte Eumig seinen ersten Filmprojektor, den Eumig PI für die Schmalfilmformate 16mm und 9,5mm vor. [2] Kurz darauf einigten sich die Mitglieder der Internationale Lehrfilmkammer im Zuge der Dritten Internationalen Lehrfilm-Konferenz in Wien 1931 auf das Schmalfilmformat 16mm als Standardformat für Schulfilmprojektion. [3] Damit wurden Schulen zu einem attraktiven Absatzmarkt für Eumig, die neben Ditmar (später: Austria-Email) die einzige Firma mit Zentrale in Österreich war, die Schmalfilmprojektoren anbot. [4] Das war aus der Sicht österreichischer Lehrfilm-Organisationen ein begünstigender Faktor nicht allein aus Gründen des Konsumpatriotismus und der nationalen Wirtschaftsförderung. Es war auch günstig für den Fall, dass man Spezialanfragen zur Geräteausstattung stellen wollte. So fragte etwa 1935 der Österreichische Lichtbild- und Filmdienst – die Einrichtung des Unterrichtsministeriums zur Lehrfilmgestaltung – bei Eumig an, deren 16mm-Schmalfilmprojektor den Bedürfnissen des Unterrichtsfilms anzupassen: Die Zahnführung, die den Film durch den Projektor führte, war mit Rücksicht auf Tonfilme bei der Standard-Anfertigung einseitig. (16mm-Tonfilme haben ihre Tonspur aus Platzgründen anstelle der Perforation am Rand einer Seite.) Da die Lehrfilmkonzepte der Zeit für das Klassenzimmer nur stumme Unterrichtsfilme vorsahen, wurde stattdessen für Schulgeräte eine doppelseitige Zahnführung gefordert, um auch für stark abgespielte Leihtitel mit beschädigter Perforation einwandfreien Transport durch den Projektor zu gewährleisten. Eumig bestätigte, gern für Schulgeräte mit dieser Modifikation zu produzieren. [5]

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg trat die Lehrmedienstelle des Unterrichtsministeriums, die nunmehr SHB hieß, mit Eumig (wie auch mit Austria-Email) in Kontakt, um Filmprojektoren nach den Bedürfnissen des Klassenzimmers zu modifizieren. Nach den Spezifikationen Paul Ullmanns, des Technischen Referenten der SHB, stellt Eumig in den 1950er Jahren den 16mm-Stummfilmprojektor Eumig P 25 S (1953) [6] und dessen Überarbeitung Eumig P 26 S (1955) [7] vor. Im Rahmen sogenannter "Geräteaktionen" wurden diese Projektoren über die SHB an Bildungs- und Volksbildungseinrichtungen zu günstigen Konditionen verkauft. So sollten auch auf Seiten der Produktionsfirma Werbeausgaben gespart werden. [8] Bereits 1949 waren in einer ersten "Geräteaktion" der SHB hundert neu hergestellte Exemplare der alten Type Eumig PII an Schulen und Volksbildungseinrichtungen verkauft worden. [9]

Die Zusammenarbeit der Eumig mit der SHB endete, als diese 16mm-Projektoren 1959 aus ihrem Sortiment nahm. [10] Schon wenige Jahre später folgte ein Comeback von Eumig in den Bildungsbereich. 1965 sprang die Firma früh und international erfolgreich auf das neue Filmformat Super-8mm aufgesprungen. [11] Im Gegensatz zum bisher vorhandenen 8mm-Film (nun als Normal-8 bezeichnet) hat Super-8 ein größeres Bild und wurde als Rohfilm in Kassetten geliefert, die sich beim Filmen einfacher einlegen ließen als die losen 8mm-Filmrollen. [12] Es gab auch die Hoffnung, dass bald fertige Super-8-Filme als Kassetten eingelegt und abgespielt werden konnten, was auch eine robustere Verwendungsweise etwa durch Lehrpersonen bedeutet hätte. [13] Bei einer internationalen Tagung der Lehrmedien-Vereinigung ICEF in Wien 1967 trat Eumig als Sponsor auf und organisierte als Tagungspunkt auch eine Führung durch ein Eumig-Werk, um die internationalen Lehrfilm-Organisationen von der Tauglichkeit von Super-8mm auch für den schulischen Lehrfilm zu überzeugen. [14] In den folgenden Jahren ging die Position der SHB dahin, Super-8mm-Projektoren als zusätzliche Möglichkeit zur Projektion kurzer Filme mit leichterem Equipment gutzuheißen. 16mm-Film blieb hingegen weiterhin das Standardformat für die Filmgestaltung und -projektion. [15]

Auch für die Ausbildung der Mitarbeiter*innen setzte Eumig zeitweise selbstproduzierte Lehrfilme ein. [16]

(Joachim Schätz)

[1] NN: Eumig, 11.05.2022, in: AustriaWiki, https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Eumig (2023-01-08).

[2] NN: Eumig, 11.05.2022, in: AustriaWiki, https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Eumig (2023-01-08).

[3] Filip, Josef: Aus der Pionierzeit des Unterrichtsfilmes, in: SHB-Film-Post, H. 19/1949, 5–6.

[4] NN: Vorführung neuer Projektionsgeräte, in: Die Österreichische Schule, H. 5/1937, 386; Hübl, Adolf: Rückblick, Wende und Ausblick, in: SHB-Film-Post, H. 75/1958, 7–8.

[5] NN: 16-mm-Schmalfilm-Gerät der Firma Eumig, in: Die Österreichische Schule, H. 7/1935, 575.

[6] NN: Ein neuer Schulfilmprojektor: Eumig P 25 S, in: SHB-Film-Post, H. 43/1953, 1.

[7] NN: Unsere Geräteaktion, in: SHB-Film-Post, H. 55/1955, 5.

[8] H.: Unsere Geräteaktion 1957/58, in: SHB-Film-Post, H. 73/1958, 3–4.

[9] NN: Sonderaktion zur Beschaffung schuleigener Schmalfilmprojektoren, in: SHB-Film-Post, H. 14/1949, 1–2.

[10] Hübl, Adolf: Rückblick, Wende und Ausblick, in: SHB-Film-Post, H. 75/1958, 7–8.

[11] NN: Eumig, 11.05.2022, in: AustriaWiki, https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Eumig (2023-01-08).

[12] NN: Super 8 (Filmformat), in: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Super_8_(Filmformat) (2023-01-08).

[13] Lhota, Rudolf/Johann Schrodt: Kassettenprojektoren, in: Sehen und Hören, H. 53/1971, 147.

[14] International Council fort he advancement of audio-visual media in education (Hg.): Die Integration der audio-visuellen Medien. Bericht des 17. Kongresses der ICEF. Wien, 25.–30. September 1967, 46, 241.

[15] NN: Quo vadis Schulfilm?, in: Sehen und Hören, H. 31/1967, 20–21.

[16] NN: Depot Eumig Museum, 2021, in: Österreichisches Filmmuseums, https://www.filmmuseum.at/sammlungen/filmsammlung_und_restaurierung/einblicke_in_die_filmsammlung/depot_eumig_museum (2023-01-08).

Quelle: EUMIG_Informationen_JS_2023-01-08_15.53
ICEF-Kongress Wien 1967 (ist Sponsor von)

Zeitbereich: 1967
Quelle: International Council fort he advancement of audio-visual media in education (Hg.): Die Integration der audio-visuellen Medien. Bericht des 17. Kongresses der ICEF. Wien, 25.–30. September 1967, 46, 241.
Anmerkung: Sponsoring der Tagung und Organisation einer Führung durch ein Eumig-Werk
Quelle: International Council for the advancement of audio-visual media in education (Hg.): Die Integration der audio-visuellen Medien. Bericht des 17. Kongresses der ICEF. Wien, 25.–30. September 1967, 46, 241.
SHB (ist Kooperationspartner von)

Zeitbereich: 1953 bis 1959
Quelle: NN: Ein neuer Schulfilmprojektor: Eumig P 25 S, in: SHB-Film-Post, H. 43/1953, 1; Hübl, Adolf: Rückblick, Wende und Ausblick, in: SHB-Film-Post, H. 75/1958, 7–8.
Anmerkung:
Zusammenarbeit bei der Produktion neuer Schulprojektor-Typen
Quelle: NN: Ein neuer Schulfilmprojektor: Eumig P 25 S, in: SHB-Film-Post, H. 43/1953, 1; Hübl, Adolf: Rückblick, Wende und Ausblick, in: SHB-Film-Post, H. 75/1958, 7–8.



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