Ferdinand Starmühlner
Person, EDU-A-0000299
Lehrperson — Professor am Institut für Zoologie der Universität Wien
Lehrperson — Vortragender an unterschiedlichen Wiener Volkshochschulen
In einer Lehrfilmorganisation tätig — Mitarbeiter im Filmstudio des Verbandes Wiener Volksbildung
In der Filmproduktion tätig — Mitarbeit an Filmen und Fernsehsendungen über seine Expeditionen und zu Themen der Biologie
Lehrperson — Vortragender an unterschiedlichen Wiener Volkshochschulen
In einer Lehrfilmorganisation tätig — Mitarbeiter im Filmstudio des Verbandes Wiener Volksbildung
In der Filmproduktion tätig — Mitarbeit an Filmen und Fernsehsendungen über seine Expeditionen und zu Themen der Biologie
Die Filmproduktion und Vortragstätigkeit von Ferdinand Starmühlner stehen exemplarisch für die Verzahnung von akademischer Naturwissenschaft, Volksbildung und Kinematografie im Wien der 1950er Jahre. Gemeinsam mit anderen Zoologiestudenten unternahm der 1927 in Wien-Favoriten geborene Starmühlner 1949/50 [1] eine Expedition in den Iran und nach Afghanistan teil, die von Professoren an der Universität Wien unterstützt und von Banken und Privatsponsoren finanziert wurde. Zuständig war Starmühlner unter anderem für die filmische und fotografische Dokumentation der Expedition. [2] Nach großem Medienecho für die Rückkehr nach Wien wurde er von Franz Keprda, Direktor der Volkshochschule Margareten, eingeladen, die Filmaufnahmen in Vorträgen zu präsentieren. [3]
Diese erfolgreichen Auftritte waren für Starmühlner der Beginn einer langlebigen Laufbahn als Vortragender – ein Nachruf kommt auf insgesamt über 2500 Vorträge mit Lichtbildern oder Filmen [4] – und boten auch zeitnah Berufsoptionen: Von 1952 bis 1955 arbeitete Starmühlner parallel sowohl als Wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Wien als auch beim Verband Wiener Volksbildung in einem "Fachreferat für Zoologie" in der Volkshochschule Margareten in der Stöbergasse. Die Arbeit dieses Fachreferats fokussierte vor allem auf die Filmarbeit der Wiener Volksbildungshäuser. [5] Starmühlner: "Ich bekam ein kleines Büro in der Volkshochschule Margareten und begann mit Ing. Walter Nowak das Filmstudio des Verbandes Wiener Volksbildung einzurichten. Mit einem Magnettonprojektor wurden Kopien von Expeditions- und Volksbildungsfilmen vertont. Die Filme besaßen eine Magnettonspur, auf welche der Text gesprochen wurde, untermalt von Originalgeräuschen und Musik. Diese Ton-Farbfilme konnten in allen Volkshochschulen mit einem geeigneten 16-mm-Magnettonprojektor gezeigt werden. Im Laufe der Zeit wurden 55 (!) Volksbildungsfilme hergestellt oder angekauft". [6]
Auch ein Volkswagenbus mit 16mm- und Lichtbild-Projektionsgerät für vorübergehende Vorführorte gehörte zu den Ergebnissen dieser Zeit Starmühlners als Angestellter des Wiener Volkshochschulverband. [7] Die rege Auswertung wissenschaftlicher, und speziell zoologischer Forschung in der Volksbildung wurde nicht nur durch starkes Publikumsinteresse an Fernreisen und exotischen Sujets im ersten Nachkriegsjahrzehnt gestützt, sondern auch von personellen Verschränkungen zwischen Universität und Volksbildung: Wilhelm Marinelli, Professor an der Zoologie der Universität Wien, war auch stellvertretender Vorsitzender des Verbands Wiener Volksbildung. [8] Auch nach dem Ende dieser Anstellung drehte Starmühlner weiter während diverser Expeditionen Material für Filmvorträge. Das Fernsehen als parallele Präsentationsplattform spielte für Starmühlner schon ungewöhnlich früh – ab Auftritten im österreichischen Versuchsfernsehen Mitte der 1950er Jahre – eine prominente Rolle. [9]
(Joachim Schätz)
[1] Salvini-Plawen, Luitfried: Nachruf auf Univ.-Prof.Dr. Ferdinand Starmühlner (1927–2006), in: Verhandlungen der Zool.-Bot. Gesellschaft Österreich, H. 143/2006, 141, https://www.zobodat.at/biografien/Starmuehlner_Ferdinand_Nachruf.pdf (2022-12-27).
[2] Starmühlner, Ferdinand: Von Steppe, Meer und Urwald in den Vortragssaal und ins Studio. Erlebnisse eines Forschungsreisenden als Volksbildner, Wien: Edition Volkshochschule 2003, 16-17.
[3] Starmühlner, Ferdinand: Von Steppe, Meer und Urwald in den Vortragssaal und ins Studio. Erlebnisse eines Forschungsreisenden als Volksbildner, Wien: Edition Volkshochschule 2003, 20-21.
[4] Salvini-Plawen, Luitfried: Nachruf auf Univ.-Prof.Dr. Ferdinand Starmühlner (1927–2006), in: Verhandlungen der Zool.-Bot. Gesellschaft Österreich, H. 143/2006, 143, https://www.zobodat.at/biografien/Starmuehlner_Ferdinand_Nachruf.pdf (2022-12-27).
[5] Stifter, Christian: Der Urania-Kulturfilm, die Exotik des Fremden und die Völkerversöhnung, in: Spurensuche 1–4/2002, 138.
[6] Starmühlner, Ferdinand: Von Steppe, Meer und Urwald in den Vortragssaal und ins Studio. Erlebnisse eines Forschungsreisenden als Volksbildner, Wien: Edition Volkshochschule 2003, 35.
[7] Studio. Erlebnisse eines Forschungsreisenden als Volksbildner, Wien: Edition Volkshochschule 2003, 36.
[8] Stifter, Christian: Der Urania-Kulturfilm, die Exotik des Fremden und die Völkerversöhnung, in: Spurensuche 1–4/2002, 140.
[9] Studio. Erlebnisse eines Forschungsreisenden als Volksbildner, Wien: Edition Volkshochschule 2003, 116-119; 48.
Diese erfolgreichen Auftritte waren für Starmühlner der Beginn einer langlebigen Laufbahn als Vortragender – ein Nachruf kommt auf insgesamt über 2500 Vorträge mit Lichtbildern oder Filmen [4] – und boten auch zeitnah Berufsoptionen: Von 1952 bis 1955 arbeitete Starmühlner parallel sowohl als Wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Wien als auch beim Verband Wiener Volksbildung in einem "Fachreferat für Zoologie" in der Volkshochschule Margareten in der Stöbergasse. Die Arbeit dieses Fachreferats fokussierte vor allem auf die Filmarbeit der Wiener Volksbildungshäuser. [5] Starmühlner: "Ich bekam ein kleines Büro in der Volkshochschule Margareten und begann mit Ing. Walter Nowak das Filmstudio des Verbandes Wiener Volksbildung einzurichten. Mit einem Magnettonprojektor wurden Kopien von Expeditions- und Volksbildungsfilmen vertont. Die Filme besaßen eine Magnettonspur, auf welche der Text gesprochen wurde, untermalt von Originalgeräuschen und Musik. Diese Ton-Farbfilme konnten in allen Volkshochschulen mit einem geeigneten 16-mm-Magnettonprojektor gezeigt werden. Im Laufe der Zeit wurden 55 (!) Volksbildungsfilme hergestellt oder angekauft". [6]
Auch ein Volkswagenbus mit 16mm- und Lichtbild-Projektionsgerät für vorübergehende Vorführorte gehörte zu den Ergebnissen dieser Zeit Starmühlners als Angestellter des Wiener Volkshochschulverband. [7] Die rege Auswertung wissenschaftlicher, und speziell zoologischer Forschung in der Volksbildung wurde nicht nur durch starkes Publikumsinteresse an Fernreisen und exotischen Sujets im ersten Nachkriegsjahrzehnt gestützt, sondern auch von personellen Verschränkungen zwischen Universität und Volksbildung: Wilhelm Marinelli, Professor an der Zoologie der Universität Wien, war auch stellvertretender Vorsitzender des Verbands Wiener Volksbildung. [8] Auch nach dem Ende dieser Anstellung drehte Starmühlner weiter während diverser Expeditionen Material für Filmvorträge. Das Fernsehen als parallele Präsentationsplattform spielte für Starmühlner schon ungewöhnlich früh – ab Auftritten im österreichischen Versuchsfernsehen Mitte der 1950er Jahre – eine prominente Rolle. [9]
(Joachim Schätz)
[1] Salvini-Plawen, Luitfried: Nachruf auf Univ.-Prof.Dr. Ferdinand Starmühlner (1927–2006), in: Verhandlungen der Zool.-Bot. Gesellschaft Österreich, H. 143/2006, 141, https://www.zobodat.at/biografien/Starmuehlner_Ferdinand_Nachruf.pdf (2022-12-27).
[2] Starmühlner, Ferdinand: Von Steppe, Meer und Urwald in den Vortragssaal und ins Studio. Erlebnisse eines Forschungsreisenden als Volksbildner, Wien: Edition Volkshochschule 2003, 16-17.
[3] Starmühlner, Ferdinand: Von Steppe, Meer und Urwald in den Vortragssaal und ins Studio. Erlebnisse eines Forschungsreisenden als Volksbildner, Wien: Edition Volkshochschule 2003, 20-21.
[4] Salvini-Plawen, Luitfried: Nachruf auf Univ.-Prof.Dr. Ferdinand Starmühlner (1927–2006), in: Verhandlungen der Zool.-Bot. Gesellschaft Österreich, H. 143/2006, 143, https://www.zobodat.at/biografien/Starmuehlner_Ferdinand_Nachruf.pdf (2022-12-27).
[5] Stifter, Christian: Der Urania-Kulturfilm, die Exotik des Fremden und die Völkerversöhnung, in: Spurensuche 1–4/2002, 138.
[6] Starmühlner, Ferdinand: Von Steppe, Meer und Urwald in den Vortragssaal und ins Studio. Erlebnisse eines Forschungsreisenden als Volksbildner, Wien: Edition Volkshochschule 2003, 35.
[7] Studio. Erlebnisse eines Forschungsreisenden als Volksbildner, Wien: Edition Volkshochschule 2003, 36.
[8] Stifter, Christian: Der Urania-Kulturfilm, die Exotik des Fremden und die Völkerversöhnung, in: Spurensuche 1–4/2002, 140.
[9] Studio. Erlebnisse eines Forschungsreisenden als Volksbildner, Wien: Edition Volkshochschule 2003, 116-119; 48.
Wiener Volksbildungverein, Stöbergasse 11, Wien 5. (hat Arbeitsplatz)
Institut für Zoologie der Universität Wien (ist Mitarbeiter von)
Verband Wiener Volksbildung (ist Mitarbeiter von)
Verband Wiener Volksbildung (ist Mitarbeiter von)