4. Lichtbild- und Filmprogramm: "Vom einfachen Wagen zum Automobil"
Publikationsereignis, EDU_EV_0032
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"4. Lichtbild- und Filmprogramm: „Vom einfachen Wagen zum Automobil“
mit den Filmen: „Mittelwaldbahn“, „Schneebergbahn“ und „Die erste elektrische Gebirgszugslokomotive“, für die 5. Kl. V.-Sch. Ausgearbeitet von V. Kaiser. Vorführungsdauer: 1 ½ Std.
Viele Dinge, an denen wir täglich achtlos vorübergehen, haben den Menschen sehr viel Kopfzerbrechen gemacht, bis sie ihre heutige vollendete Gestalt erhielten. So war es auch beim Wagen. Sehr schwere Lasten, die der Mensch mit seiner geringen Kraft nicht zu tragen vermochte, pflegte man in Urzeiten über den Boden zu schleifen. Dem so entstandenen Schlitten legte man Walzen unter, später schnitt man von den Walzen Scheiben, und so entstand der einfachste Wagen. Die ersten Wagen wurden weniger zur Fortschaffung schwerer Lasten gebraucht, sondern fanden als Kriegsfahrzeuge Verwendung. 1. Das erste Bild zeigt uns einen assyrischen Streitwagen. Zu jener Zeit, es waren viele Jahre vor Christi Geburt, kannte man noch kein Lenkgestell; deshalb baute man für so schnelle Wagen, wie das dieser Kriegswagen zeigt, nur zwei Räder. Man erreichte dadurch eine größere Beweglichkeit. Das nächste, 2. Bild zeigt uns einen germanischen Wagen mit vollen Rädern, das Lenkgestell fehlt (römischer Beutewagen). 3. Ein römischer Güterwagen ohne Lenkgestell. Durch den Verfall des Römerreiches gingen alle diese bereits hoch entwickelten Wagen verloren. Die weitere Entwicklung des Wagens mußte man daher wieder von den Erstlingswagen der Bauern ableiten. Diese Bauernwagen waren sehr schwerfällig. Erst im Mittelalter baute man bessere Wagen, die aber für die Reisenden noch immer ein Marterkasten waren, da sie keine Federn hatten, das heißt der Wagenkasten wurde direkt auf den Radachsen festgemacht. 4. Postwagen aus dem 15. Jahrhundert. Später hing man den Wagenkasten an Lederriemen auf und versah ihn mit Blattfedern, die in England erfunden worden waren. 5. Postwagen mit Lederbändern und Blattfedern. 6. Ein Wagen, der nur mehr Blattfedern hat. 7. Städtischer Stellwagen aus Paris (nur an Lederbändern). Vor Erfindung der Blattfedern war das Reisen sehr beschwerlich. Um den Stößen der Wagen auszuweichen, baute man Sänften. Diese Sänften wurden von 2 oder 4 Männern getragen. Mußte man eine weite Reise machen, so wurden in die Traggabel Pferde eingespannt. In Paris baute man für den Stadtverkehr schon frühzeitig Stellwagen. Die Wagenkasten hingen an Lederriemen. 9. Städtischer Stellwagen in Paris. Zur selben Zeit waren in Wien (10) die sogenannten Zeiselwagen im Gebrauch. 11. Ein Nachfolger des Zeiselwagens war der Stellwagen. Am Ende des 17. Jahrhunderts ließ der Franzose Sauvage in Paris eine Anzahl Kutschen bauen. Diese konnte man zu einzelnen Fahrten mieten. Da sich am Hause Sauvages als Geschäftsschild ein Bild des hl. Fiacrius, französisch Saint-Fiacre, befand, erhielten die Mietskutschen die Bezeichnung Fiaker. 12. Fiaker in Wien (Sommer). 13. Fiaker in Wien (Winter). 14. Einspänner. Ein heute durch die Autostraßenspritzwagen verdrängter Wagen ist (15) der Aufspritzwagen. Ein von den Verbrechern gefürchteter Wagen der (16) Schubwagen. Für Bauzwecke verwendet man heute den (17) Truhenwagen und (18, 19) den Cabwagen (Kabs). Die Wagen der Landbevölkerung sehen wir in Wien auf den Märkten. 20. Marktwagen. 21. Heuwagen auf dem Felde. 22. Ein guter Bekannter, der allen Wienern als Luftverpester bekannt: der Mistwagen. 23. Ein Mistwagen mit seiner der Lunge so schädlichen Staubentwicklung. Die Gemeinde Wien geht jetzt daran, diese Wagen durch bessere zu ersetzen. Schon frühzeitig versuchte man das Pferd anderweitig zu ersetzen. So ließ Kaiser Maximilian I. einen (24) Wagen mit Menschenkraftantrieb für einen Festzug bauen (1500). Der Fürst Moritz v. Oranten ließ sich einen Segelwagen für die Beförderung von Soldaten bauen. Um das Jahr 1800 baute man in England Dampfwagen. 26. Dampfwagen im Durchschnitt. Erst die Erfindung des Benzinmotors brachte im Kraftwagenbau eine Verbesserung. 27. Das erste Benzinauto baute der Wiener Markus im Jahre 1894. Die nächsten Bilder zeigen uns Automobile aus den Jahren 1918/19 von der Firma Gräf L Stift. 28—32. Personenwagen. 33, 34. Lastwagen (Anhänger noch mit zwei Rädern). 35. Fiat-Autobus. 36. Fiat-Autobus und Fiaker im Verkehr. 37. Lastwagen von Daimler (ältere Form). Während sich so die Kraftfahrzeuge bis zur Höchstvollendung entwickelten, baute man noch ein zweites Straßenfahrzeug aus: das Fahrrad. Wenn man das Bild des ersten (38) Laufrades — es hieß so, weil man nicht treten, sondern mit den Beinen am Boden laufen mußte — betrachtet, so sieht man den gewaltigen Fortschritt der Technik auf diesem Gebiete. 39. Auch das erste Motorrad von Daimler gibt uns einen Begriff von der Schwierigkeit des Einbaues eines Benzinmotors in ein Fahrrad. Aber auch heute eignen sich nicht alle Straßen für die mit Luft aufgepumpten Räder unserer Automobile. Im Sand und auf morastigen Gebieten sinken die Kraftwagen leicht ein und bleiben stecken. Deshalb baute man Lastkraftwagen mit Raupenantrieb. 40. Raupenauto, fahrend. 41. Raupenauto, Ansicht von oben. 42. Raupenauto, Antrieb. 43. Kampfautomobil „Tank“. 44. Alter Feuerwehrwagen. 45. Etwas neuer. 46. Moderne Autodampfspritze.
Als Filme sind beigegeben: „Schneebergbahn“, „Mittelwaldbahn“ und „Erste Gebirgszugslokomotive“."
mit den Filmen: „Mittelwaldbahn“, „Schneebergbahn“ und „Die erste elektrische Gebirgszugslokomotive“, für die 5. Kl. V.-Sch. Ausgearbeitet von V. Kaiser. Vorführungsdauer: 1 ½ Std.
Viele Dinge, an denen wir täglich achtlos vorübergehen, haben den Menschen sehr viel Kopfzerbrechen gemacht, bis sie ihre heutige vollendete Gestalt erhielten. So war es auch beim Wagen. Sehr schwere Lasten, die der Mensch mit seiner geringen Kraft nicht zu tragen vermochte, pflegte man in Urzeiten über den Boden zu schleifen. Dem so entstandenen Schlitten legte man Walzen unter, später schnitt man von den Walzen Scheiben, und so entstand der einfachste Wagen. Die ersten Wagen wurden weniger zur Fortschaffung schwerer Lasten gebraucht, sondern fanden als Kriegsfahrzeuge Verwendung. 1. Das erste Bild zeigt uns einen assyrischen Streitwagen. Zu jener Zeit, es waren viele Jahre vor Christi Geburt, kannte man noch kein Lenkgestell; deshalb baute man für so schnelle Wagen, wie das dieser Kriegswagen zeigt, nur zwei Räder. Man erreichte dadurch eine größere Beweglichkeit. Das nächste, 2. Bild zeigt uns einen germanischen Wagen mit vollen Rädern, das Lenkgestell fehlt (römischer Beutewagen). 3. Ein römischer Güterwagen ohne Lenkgestell. Durch den Verfall des Römerreiches gingen alle diese bereits hoch entwickelten Wagen verloren. Die weitere Entwicklung des Wagens mußte man daher wieder von den Erstlingswagen der Bauern ableiten. Diese Bauernwagen waren sehr schwerfällig. Erst im Mittelalter baute man bessere Wagen, die aber für die Reisenden noch immer ein Marterkasten waren, da sie keine Federn hatten, das heißt der Wagenkasten wurde direkt auf den Radachsen festgemacht. 4. Postwagen aus dem 15. Jahrhundert. Später hing man den Wagenkasten an Lederriemen auf und versah ihn mit Blattfedern, die in England erfunden worden waren. 5. Postwagen mit Lederbändern und Blattfedern. 6. Ein Wagen, der nur mehr Blattfedern hat. 7. Städtischer Stellwagen aus Paris (nur an Lederbändern). Vor Erfindung der Blattfedern war das Reisen sehr beschwerlich. Um den Stößen der Wagen auszuweichen, baute man Sänften. Diese Sänften wurden von 2 oder 4 Männern getragen. Mußte man eine weite Reise machen, so wurden in die Traggabel Pferde eingespannt. In Paris baute man für den Stadtverkehr schon frühzeitig Stellwagen. Die Wagenkasten hingen an Lederriemen. 9. Städtischer Stellwagen in Paris. Zur selben Zeit waren in Wien (10) die sogenannten Zeiselwagen im Gebrauch. 11. Ein Nachfolger des Zeiselwagens war der Stellwagen. Am Ende des 17. Jahrhunderts ließ der Franzose Sauvage in Paris eine Anzahl Kutschen bauen. Diese konnte man zu einzelnen Fahrten mieten. Da sich am Hause Sauvages als Geschäftsschild ein Bild des hl. Fiacrius, französisch Saint-Fiacre, befand, erhielten die Mietskutschen die Bezeichnung Fiaker. 12. Fiaker in Wien (Sommer). 13. Fiaker in Wien (Winter). 14. Einspänner. Ein heute durch die Autostraßenspritzwagen verdrängter Wagen ist (15) der Aufspritzwagen. Ein von den Verbrechern gefürchteter Wagen der (16) Schubwagen. Für Bauzwecke verwendet man heute den (17) Truhenwagen und (18, 19) den Cabwagen (Kabs). Die Wagen der Landbevölkerung sehen wir in Wien auf den Märkten. 20. Marktwagen. 21. Heuwagen auf dem Felde. 22. Ein guter Bekannter, der allen Wienern als Luftverpester bekannt: der Mistwagen. 23. Ein Mistwagen mit seiner der Lunge so schädlichen Staubentwicklung. Die Gemeinde Wien geht jetzt daran, diese Wagen durch bessere zu ersetzen. Schon frühzeitig versuchte man das Pferd anderweitig zu ersetzen. So ließ Kaiser Maximilian I. einen (24) Wagen mit Menschenkraftantrieb für einen Festzug bauen (1500). Der Fürst Moritz v. Oranten ließ sich einen Segelwagen für die Beförderung von Soldaten bauen. Um das Jahr 1800 baute man in England Dampfwagen. 26. Dampfwagen im Durchschnitt. Erst die Erfindung des Benzinmotors brachte im Kraftwagenbau eine Verbesserung. 27. Das erste Benzinauto baute der Wiener Markus im Jahre 1894. Die nächsten Bilder zeigen uns Automobile aus den Jahren 1918/19 von der Firma Gräf L Stift. 28—32. Personenwagen. 33, 34. Lastwagen (Anhänger noch mit zwei Rädern). 35. Fiat-Autobus. 36. Fiat-Autobus und Fiaker im Verkehr. 37. Lastwagen von Daimler (ältere Form). Während sich so die Kraftfahrzeuge bis zur Höchstvollendung entwickelten, baute man noch ein zweites Straßenfahrzeug aus: das Fahrrad. Wenn man das Bild des ersten (38) Laufrades — es hieß so, weil man nicht treten, sondern mit den Beinen am Boden laufen mußte — betrachtet, so sieht man den gewaltigen Fortschritt der Technik auf diesem Gebiete. 39. Auch das erste Motorrad von Daimler gibt uns einen Begriff von der Schwierigkeit des Einbaues eines Benzinmotors in ein Fahrrad. Aber auch heute eignen sich nicht alle Straßen für die mit Luft aufgepumpten Räder unserer Automobile. Im Sand und auf morastigen Gebieten sinken die Kraftwagen leicht ein und bleiben stecken. Deshalb baute man Lastkraftwagen mit Raupenantrieb. 40. Raupenauto, fahrend. 41. Raupenauto, Ansicht von oben. 42. Raupenauto, Antrieb. 43. Kampfautomobil „Tank“. 44. Alter Feuerwehrwagen. 45. Etwas neuer. 46. Moderne Autodampfspritze.
Als Filme sind beigegeben: „Schneebergbahn“, „Mittelwaldbahn“ und „Erste Gebirgszugslokomotive“."
"Methodische Richtlinien" der Zeitschrift "Das Bild" (1924-1930) (is related to)
Viktor Kaiser (hat Programmzusammensteller*in)
Films, Texts and Images
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