Volksbildungshaus Grazer Urania

Organisation, EDU-A-0002104

Briefkopf des Volksbildungshauses Grazer Urania, 1932
Volksbildungshaus Grazer Urania (offizieller Name)

Zeitbereich: 1919 bis 1938
Quelle: https://adulteducation.at/de/historiografie/institutionen/376/, VÖ 2023-03-01.
1919-02-14 (date of foundation)

Quelle: https://adulteducation.at/de/historiografie/institutionen/376/, VÖ 2023-03-01.

1938 (date of dissolution)

Quelle: https://adulteducation.at/de/historiografie/institutionen/376/, VÖ 2023-03-01.
nicht-staatliche Organisation — Erwachsenenbildung

Zeitbereich: 1919 bis 1938
Quelle: https://adulteducation.at/de/historiografie/institutionen/376/, VÖ 2023-03-01.
"Am 14. Februar 1919 fand unter Mitwirkung der politischen und wissenschaftlichen Spitzen der Steiermark und der Stadt Graz die konstituierende Sitzung des Vereins "Grazer Urania" statt, der sich nach den kulturellen Verwüstungen des Ersten Weltkrieges "die Verbreitung naturwissenschaftlicher und technischer Kenntnisse, sowie die Verbreitung allgemeiner Bildung" zum Ziel setzte. Das Präsidium der Grazer Urania setzte sich aus Universitätsprofessoren, Künstlern, Geschäftsleuten und den Direktoren kooperierender Einrichtungen, wie Museen, Theatern, Schulen und Bibliotheken zusammen. Zum ersten Präsidenten wurde Emil Kieslinger gewählt und zum ersten Geschäftsführer Karl Heinz Dworczak bestellt, der ab 1920 den Titel "Direktor" führte.

Im Juni 1919 veranstaltete man probeweise eine „Woche der Wiener Urania“ in Graz. Die von Wien aus organisierten Vorträge und künstlerischen Darbietungen stießen auf ein breites Interesse innerhalb der Grazer Bevölkerung und bereits im Herbst desselben Jahres begann man mit einem eigenen Programm. Der erste „hauseigene“ Urania-Vortrag fand am 11. Oktober 1919 durch Karl Rosenberg zum Thema "Licht und Schatten, die Lehre vom Licht" im Rittersaal des Grazer Landhauses statt. Bald weitete sich das Programm über alle Bildungssparten aus. Eine besondere Attraktion waren die wissenschaftlichen Vorträge, zu denen Vortragende aus Europa und Übersee eingeladen wurden. Ab 1921 begann die Grazer Urania nach Wiener Vorbild mit der regelmäßigen Vorführung von Kulturfilmen. Nach und nach nahmen literarische und musikalische Veranstaltungen einen breiten Raum im Programmangebot ein, so dass sich der Schwerpunkt der Bildungsarbeit von der naturwissenschaftlich-technischen auf die künstlerisch-kulturelle Ebene verschob. Ab 1924 wurden auch Studienreisen nach Italien durchgeführt.

Das größte Problem der Grazer Urania war jedoch, dass sie im Gegensatz zu den meisten ihrer Schwesterorganisationen kein eigenes Haus besaß und mit ihren Veranstaltungen bei anderen Institutionen unterkommen musste. 1922 ging die Urania mit der Forderung nach einer Heimstätte an die Öffentlichkeit. Der Grazer Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung vom 22. September 1922, der Urania ein Grundstück an der Mur nahe der Radetzkybrücke kostenlos zur Bebauung zu überlassen. Eine Bausteinaktion sollte die Finanzierung gewährleisten. Durch die Inflation der folgenden Jahre schmolzen die Spendengelder auf einen Bruchteil ihres ursprünglichen Wertes zusammen und das Projekt konnte nie realisiert werden. […]

Anfang der 30er Jahre kam es im Urania-Präsidium zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem christlichsozialen und dem deutschnationalen Flügel, aus denen der letztere als Sieger hervorging. Direktor Fritz Gernot band die Urania zwischen 1934 und 1938 eng in das Netz nationalsozialistischer Institutionen ein, konnte aber dennoch nicht verhindern, dass sie 1938 amtlich aufgelöst und als "Volksbildungsstätte Graz" der Freizeitorganisation "Kraft durch Freude" in das "Deutsche Volksbildungswerk" eingegliedert wurde."

Quelle: https://adulteducation.at/de/historiografie/institutionen/376/, VÖ 2023-03-01.
Volksbildung

Source: https://adulteducation.at/de/historiografie/institutionen/376/, VÖ 2023-03-01.
Volksbildungshaus Grazer Urania (hat Vorführort)
Adolf Hübl (hat Mitglied)

Quelle: VÖ, 2023-02