Film- und Bildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens

Organisation, EDU-A-0000889

Briefkopf Schulkinobund vormals Film- und Bildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens, in: AT-OeStA/AVA Unterricht UM allg. Akten 486, Volksbildung: Film, Sign. 2D2, 22.06.1927
Film- und Bildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens

Zeitbereich: 1923 bis 1926
Quelle: Edufilm_List_Organizations_Database_liveshare.xlsx, IF 2022-03-29.
FILM-UND-BILDARBEITSGEMEINSCHAFT-DER-LEHRER-WIENS_Informationen_MY_2023-1-18, MY 2023-02-23.

Film- und Lichtbildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens

Quelle: FILM-UND-BILDARBEITSGEMEINSCHAFT-DER-LEHRER-WIENS_Informationen_MY_2023-1-18, MY 2023-02-23.
Fuchsig, Heinrich: Rund um den Film, Wien 1929, 128.
1923/1926 (floruit)

Quelle: FILM-UND-BILDARBEITSGEMEINSCHAFT-DER-LEHRER-WIENS_Informationen_MY_2023-1-18, MY 2023-02-23
nicht-staatliche Organisation — Die Arbeitsgemeinschaft setzte sich dafür ein, Film und Lichtbild in den Schulen zu verankern und aktive, interessierte Lehrende dabei zu unterstützen.

Quelle: FILM-UND-BILDARBEITSGEMEINSCHAFT-DER-LEHRER-WIENS_Informationen_MY_2023-1-18, MY 2023-02-23.
Witt, Gustav Adolf: Lichtbild und Lehrfilm in Österreich, Wien 1927, 88.
1923 von Lehrer:innen in Wien als loses Konglomerat von Arbeitsgemeinschaften gegründet, setzte sich die "Film- und (Licht-)Bildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens" dafür ein, die Medien Film und Lichtbild in den Schulen zu verankern und aktive, interessierte Lehrende dabei zu unterstützen. 1926 trennten sich die Abteilungen Lichtbild und Lehrfilm, auch weil eine stärkere Professionalisierung notwendig wurde. [1] Als Rechtsnachfolger und fokussiert auf Lehrfilm und Schulkinos wurde der statuarische Verein "Wiener" (ab 1929 "Österreichischer") "Schulkinobund" gegründet. [2]

Der Wiener Hauptschullehrer Arthur Raschauer war seit Beginn Obmann [3] der Arbeitsgemeinschaft, der viele langjährige Akteur:innen des Lehrfilms in Österreich angehörten: Neben den Lehrern Arthur und Oskar Raschauer, Heinrich Fuchsig, Joseph Filip oder Albert Sikora, waren dies u.a. Lehrer und Lehrfilmer Karl Köfinger und Ewald Schild, Biologe (Mikroskopie) und Dozent am Pädagogischen Institut der Stadt Wien. [4]

Die "Film- und (Licht-)Bildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens" stellte den Schulen Filme und Lichtbilder ebenso bereit, wie Filmprogramme, Legenden und methodische Bearbeitungen von Filmen unter Berücksichtigung der Lehrpläne; sie informierte zu Lehrfilmaktivitäten im In- und Ausland (Fokus Deutschland) und unterstützte die im Betrieb der Schulkinos engagierten Lehrer:innen nicht nur mit Material, sondern auch im Austausch mit Behörden und Filmverleihfirmen. [5]

Die Abteilungen geben Aufschluss über Agenda und Arbeitsbereiche der Initiative (z.B. Lichtbild- und Filmseminar, Lichtbild und Wandbild, Phototechnik, Schulkino- und Skioptikoneinrichtung, Mikrophotographie und Mikrokinematographie oder Bildmethodik, Pädagogik und Psychologie). Den Vertrieb an die beteiligten Schulen organisierten Josef Filip (Wien) und Hans Plach (Bundesländer). [6]

In der Abteilung Lehrfilm waren Heinrich Fuchsig, Konrad Knoll, Karl Köfinger und Hans Ludwig Schwarz. Sie waren es auch, die den ersten Film der "Film- und (Licht-)Bildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens" herstellten: "Leben (und Treiben) in einem burgenländischen Bauerndorfe" (1924/25) sollte die Produktion geeigneter Lehrfilme und eine von der Filmindustrie unabhängige Lehrfilmproduktion initiieren. [7] Der Film wurde nicht nur von der Arbeitsgemeinschaft selbst stark propagiert, sondern auch vom Stadtschulrat empfohlen und auf der Internationalen Lehrfilmschau vorgeführt. [8]

Die Arbeitsgemeinschaft kooperierte mit der Wiener Urania und dem Wiener Volksbildungsverein (Medienverleih) und gab die medienpädagogische Zeitschrift "Das Bild. Im Dienste der Schule und Volkserziehung" (1924–1930) heraus (Chefredakteur: Heinrich Fuchsig), die von drei Lehrfilm-Institutionen verantwortet wurde. Neben der "Film- und Bildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens" waren dies der auf Ausarbeitung und Verleih von Bildreihen samt Begleittexten spezialisierte Verein "Skioptikon" sowie der Verein "Erziehungsrat" (Filmbeurteilungskomitee für volksbildnerisch wertvolle und volkserziehlich geeignete Filme). [9]

In "Das Bild" wurden demnach programmatische, methodisch-didaktische Texte zu Verbreitung und Einsatz von Bildmedien in der Schule, zur Technikgeschichte von Apparaten ebenso veröffentlicht wie Grundsätze einer richtigen Beurteilung "guter" Filme; außerdem Berichte naher Institutionen, über Erlässe und Tagungen sowie Rezensionen von Lehrmitteln und Publikationen. [10]

Von Beginn an enthielten die Hefte die Lichtbild- und Filmprogramme, die das "Film- und Lichtbildseminar" den Lehrplänen entsprechend ausarbeitete. Die Materialien gegen eine Gebühr an Schulen verliehen. [11] Seit 1925 erschienen auch Verzeichnisse der von der Arbeitsgemeinschaft begutachteten Filme. Neben einer kurzen Inhaltsangabe enthielten diese Altersstufe bzw. Schulen und Veranstaltungen, für die die betreffenden Filme als geeignet befunden wurden. [12]

Die Tätigkeitsbereiche wurden im Schulkinobund verstärkt und ausgeweitet; 1933/34 von der autoritären Dollfuß-Schuschnigg-Regierung überprüft, konnte der Verein weiterarbeiten, bis er 1939 von der NS-Administration liquidiert wurde. [13]

(Marie-Noëlle Yazdanpanah)

[1] Witt, Gustav Adolf: Lichtbild und Lehrfilm in Österreich, Wien 1927, 88.

[2] OeStA, AdR, BKA, BKA-I, BP-Direktion, VB, Signatur-XIV, 1070- Oesterreichischer-Schulkinobund, 1929-1939 (GZ 5064/39).

[3] Fuchsig, Heinrich: Rund um den-Film, Wien 1929, 128.

[4] NN.: Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien – Anschriftentafel, in: Das Bild, H. 3/1924, 52.

[5] Fuchsig, Rund um den-Film, 128 u. 169; Albrecht, Josef und Josef Sikora: Lichtbild und Schmalfilm in Schule und Volksbildung, Wien 1950, 26.

[6] N.N.: Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien – Anschriftentafel, in: Das Bild, H. 4/1925, 64.

[7] [Fuchsig, Heinrich]: Frohe Botschaft, in: Das Bild H. 5/1925, 65–66; K[noll], K[onrad]: Wiener Lehrer mit der Filmkamera im Burgenland. Unsere ersten Filmaufnahmen, in: Das Bild, H. 1/1924, 4–5.

[8] Yazdanpanah, Marie-Noëlle: The Austrian Province as Subject and Space of action in Educational Film, in: Research in Film and History: Educational film. Histories and historiographies of practice, H. 1/2023.

[9] Vgl. die Ausgaben von „Das Bild“ in der Datenbank sowie Dewald, Christian: Lektüre DAS BILD_2020-03-31_CD.

[10] Ebda.

[11] N.N.: Methodische Richtlinien, in: Das Bild, H. 1/1924, 14–16.

[12] N.N.: Filme für Schule und Volksbildung, in: Das Bild, H. 2/1925, 27–28.

[13] OeStA, AdR, BKA, BKA-I, BP-Direktion, VB, Signatur-XIV, 1070- Oesterreichischer-Schulkinobund, 1929-1939 (GZ 5064/39).

Quelle: FILM-UND-BILDARBEITSGEMEINSCHAFT-DER-LEHRER-WIENS_Informationen_MY_2023-1-18, MY 2023-02-23.
Allgemeinbildende Schule

Source: FILM-UND-BILDARBEITSGEMEINSCHAFT-DER-LEHRER-WIENS_Informationen_MY_2023-1-18, MY 2023-02-23

Berufsbildende Schule

Source: FILM-UND-BILDARBEITSGEMEINSCHAFT-DER-LEHRER-WIENS_Informationen_MY_2023-1-18, MY 2023-02-23
Schulkinobund (hat Nachfolgeorganisation)

Zeitbereich: 1926 bis 1939
Quelle:
Anmerkung:
Der Schulkinobund wurde 1926 als Nachfolgeorganisation der Film- und Bildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens gegründet und war als Verein organsiert (offizielle Gründungsversammlung im Oktober 1926).
Quelle: Witt, Gustav Adolf: Lichtbild und Lehrfilm in Österreich, Wien 1927, 88; OeStA, AdR, BKA, BKA-I, BP-Direktion, VB, Signatur-XIV, 1070 Oesterreichischer Schulkinobund, 1929-1939 (GZ 3839/1929).

Josef Filip (hat Gründer*in)

Quelle: FILIP-JOSEF_Informationen_VO_2022-03-08.docx, IF 2022-09-15.

Arthur Raschauer (hat Gründer*in)

Zeitbereich: 1923 bis 1926
Quelle: Fuchsig, Heinrich: Rund um den-Film, Wien 1929, 128.
Anmerkung:
Obmann und Gründungsmitglied der „Film- und Lichtbildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens“.
Quelle: Fuchsig, Heinrich: Rund um den-Film, Wien 1929, 128.

Arthur Raschauer (hat Mitglied)

Zeitbereich: 1923 bis 1926
Quelle: Fuchsig, Heinrich: Rund um den-Film, Wien 1929, 128.
Anmerkung:
Obmann und Gründungsmitglied der „Film- und Lichtbildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens“.
Quelle: Fuchsig, Heinrich: Rund um den-Film, Wien 1929, 128.

Ferdinand Lettmayer (hat Mitglied)

Zeitbereich: 1924 bis 1925
Quelle: NN: Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien – Anschriftentafel, in: Das Bild, H. 3/1924, 52; NN: Anschriftentafel, in: Das Bild, H. 1/1925, 16.
Anmerkung:
Mitglied der Film- und Bildarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens (Gruppe Bildmethodik, Pädagogik und Psychologie)
Quelle: NN: Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien – Anschriftentafel, in: Das Bild, H. 3/1924, 52; NN: Anschriftentafel, in: Das Bild, H. 1/1925, 16.

Ewald Schild (hat Mitglied)

Zeitbereich: 1924 bis 1925
Quelle: NN: Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien – Anschriftentafel, in: Das Bild, H. 3/1924, 52; NN: Anschriftentafel – Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien, in: Das Bild, H. 4/1925, 64.
Anmerkung:
Zuständiger für Mikrophotographie und Mikrokinematographie
Quelle: NN: Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien – Anschriftentafel, in: Das Bild, H. 3/1924, 52; NN: Anschriftentafel – Film- und Bildarbeitsgemeinschaft Wien, in: Das Bild, H. 4/1925, 64.Zuständiger für Mikrophotographie und Mikrokinematographie

Heinrich Fuchsig (hat Mitglied)

Zeitbereich: 1924 bis 1926
Quelle: Heinrich Fuchsig: Lichtbild und Film im Naturkunde-Unterricht. In: Heft 3, 1. Jg., 1.12.1924, S. 35–37; Dr. Heinrich Fuchsig, Wien: Zur Hebung des Bildungswertes eines Filmes. In: Heft 1, 3. Jg., 1.1.1926, 9–10.

Karl Köfinger (hat Auftragnehmer)

Alois Karl Gaisch (hat Mitglied)

Josef Sikora (hat Mitglied)

Wiener Volksbildungsverein (ist Kooperationspartner von)

Volksbildungshaus Wiener Urania (ist Kooperationspartner von)



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